Rezension

Wundervolle Geschichte

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse - Frida Skybäck

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
von Frida Skybäck

Bewertet mit 5 Sternen

Charlotte ist eine junge Witwe, die in Schweden lebt. Der plötzliche Tod ihres Mannes hat sie ziemlich aus der Bahn geworfen und nun steht sie allein mit ihrer Firma da. Dann bekommt sie auch noch die Nachricht, dass sie von ihrer verstorbenen Tante eine Buchhandlung in London geerbt hat. Damit ist sie komplett überfordert. Sie fährt hin, um sie schnellstens zu verkaufen. Aber dann ändert sich alles. Sie lernt die freundliche Mitarbeiterin Martinique kennen, ebenso die eigenwillige Sam und den im Haus lebenden Schriftsteller William. Und natürlich den guten Geist des Hauses, Kater Tennyson. Obwohl sie schon mit dem Anwalt über den Verkauf gesprochen hat, fällt es ihr immer schwerer, den Laden aufzugeben. Außerdem hat sie in den Hinterlassenschaften ihrer Tante alte Fotos gefunden, auch von ihrer verstorbenen Mutter. Charlotte hatte ihre Tante nie kennengelernt und ihre Mutter hat nie über die Vergangenheit gesprochen. Was ist da passiert? Sie will dem Geheimnis auf die Spur kommen.
Zwischendurch gibt es Kapitel, die in das Jahr 1982/1983 zurückreichen. Darin wird über die Schwestern Sara und Kristina erzählt, die von Schweden nach London gegangen sind und dort ein neues Leben aufbauen wollten.
Es ist eine ganz wunderbare Geschichte, mit vielen tollen Charakteren. Charlotte ist anfangs recht unbeholfen, da sie kaum mal ein Buch gelesen hat und nun einen ganzen Laden voll besitzt. Dazu kommen noch einige sprachliche Probleme. Aber sie meistert das alles super.
Martinique ist das Urgestein im Laden, eine super freundliche, sympathische Frau. Aber privat hat sie so ihre Probleme. Ihre pubertierende Tochter Angela hat sich von ihr zurückgezogen und von ihrer Schwester Marcia wird sie ausgenutzt. Marcia ist eine unmögliche, egoistische, manipulative Person, die ihre Schwester als billiges Kindermädchen missbraucht.
Sam hat ihre eigene Art, mit den Menschen umzugehen. Sie ist noch jünger und flirtet mit allem, was ihr unterkommt. Meistens ist sie ziemlich ruppig, aber richtig böse sein kann man ihr nicht.
Die beiden Frauen leben nur für die Buchhandlung und zusammen mit Charlotte versuchen sie alles, um den Laden zu retten.
Dann gibt es noch den gutaussehenden William, der versucht, seine Schreibblockade zu überwinden, er wohnt über dem Laden und zahlt fast keine Miete.
Alle zusammen sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die immer zusammenhält, auch in schweren Zeiten.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist genau die richtige Geschichte für Leseratten und Buchliebhaber.