Rezension

Wundervoller 3. Teil!

Die Zeitrausch-Trilogie 3: Spiel der Gegenwart - Kim Kestner

Die Zeitrausch-Trilogie 3: Spiel der Gegenwart
von Kim Kestner

Wir erinnern uns so ein wenig: „Zeitrausch“ entführte uns bereits in den ersten beiden Teilen in die Welt von „Top the Realities“, einer Spielshow in der Zukunft. Ähnlich einem Hardcore- Dschungelcamp werden hier Menschen auf die Probe gestellt, allerdings viel viel perfider, denn zu der Zeit, zu der „Top the Realities“ stattfindet, gibt es die Möglichkeit, in der Zeit zu reisen. Und das Zeitverständnis, dass viele Realitäten nebeneinander existieren. Also dass zum Beispiel in dem Moment, in dem ich eben „zum Beispiel“ getippt habe, sich eine Realität abspaltet mit einer Julia, die das nicht getan hat, sondern in diesem Moment vielleicht aufgestanden ist, um in die Küche zu gehen. Und man kann nun eben nicht nur in der Zeit (also linear) reisen, sondern auch zwischen den Realitäten springen. Und das hat sich die Fernsehshow zu Nutze gemacht. Nachdem Alison und Kay (Kandidaten dieser Show) im ersten Band ihre ersten Abenteuer bestanden und zueinander gefunden haben, haben sie im zweiten Band mehr über das Prinzip dieser Zeitsprünge gelernt und Alison hat ihre Fähigkeiten verbessert. Doch noch immer können die beiden nicht einfach ein unbehelligtes Leben führen.

In Band 3 kommt es nun zum ersehnten Showdown, denn Alison weiß, dass es nur eine Lösung gibt: Sie muss „Top the Realities“ stoppen! Aber so, dass sie und Kay sich trotzdem treffen werden, aber auch so, dass sie in der Zukunft ein schreckliches Ereignis verhindern kann…

Im 3. Band werden nun so nach und nach die letzten Unklarheiten geklärt, was die Zeitsprünge angeht. Man versteht immer mehr, wie alles zusammenhängt. Außerdem fügt Kim Kestner alle noch lose herumhängenden Handlungsfäden zusammen und tatsächlich wird nochmal auf so manche Szene Bezug genommen, die man schon längst wieder vergessen hatte. Daran merkt man, wie gut diese ganze Trilogie geplant wurde, denn am Ende bleibt keine einzige Frage offen und das trotz des wirklich komplizierten Themas voller Paradoxe.

Während ich in Zeitrausch 1 und Zeitrausch 2 eher gegen Ende hin emotional wurde, hat Zeitrausch 3 mir nicht mal die Hälfte der Zeit gelassen, bis ich das erste Mal ein paar Tränchen vergossen habe. Und gegen Ende (beim „Showdown“) war ich SO aufgeregt, dass ich wirklich vergessen habe, zu atmen. Ich bin nur noch so durch die Seiten geflogen, weil die Spannung kaum ertragen konnte. Denn, so viel sei gesagt: Alison und Kay begeben sich in eine so unvorstellbare Situation, die ich nie für möglich gehalten hätte, die aber tatsächlich möglich ist!

Am Ende bleibt mir jetzt nur noch, Kim Kestner für diese unglaubliche Trilogie zu danken, die mir nicht nur wunderbare Lesestunden beschert, sondern mir auch ein weiteres Genre eröffnet hat, mit dem ich bis dahin eigentlich nichts zu tun hatte. Und die Vorfreude zwischen der Veröffentlichung der einzelnen Bände war rückblickend betrachtet auch toll. Und was noch positiv anzumerken sei: Obwohl man Monate warten musste, hatte ich nie das Gefühl, etwas aus dem Vorgänger vergessen zu haben und nun etwas nicht zu verstehen. Und das ist doch ein klares Indiz dafür, dass die Bücher einfach klasse sind!