Rezension

Wundervoller, bewegender Roman über Freundschaft

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki - Haruki Murakami

Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
von Haruki Murakami

Bewertet mit 4 Sternen

Tsukuru Tazaki ist 36 Jahre alt und lebt in Tokio. Er ist Ingenieur, plant Bahnhöfe und baut diese um. Beruflich ist er recht erfolgreich, privat ist er hingegen sehr einsam. Als er nach der Schule ein Studium in Tokio beginnt, bleibt die Freundschaft zu seinen in der Heimat Nagoya verbleibenden Schulfreunden zunächst bestehen. Mit 20 Jahren, im zweiten Studienjahr, wird er jedoch ohne Angabe von Gründen von seiner Clique verstoßen. Dieses Erlebnis hat er nie verarbeitet. Nun, 16 Jahre später, begibt sich Tsukuru auf Anraten seiner neuen Partnerin Sara auf eine Reise in die Vergangenheit um das Geschehene zu verstehen und aufzuarbeiten.

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch heran gegangen, da mich weder der Titel noch der Klappentext wirklich angesprochen haben. Ich wurde jedoch positiv überrascht. Haruki Murakami hat einen eindrucksvollen Roman über einen zutiefst einsamen Menschen geschrieben, der sich selbst als farblos und langweilig beschreibt und sich nicht für liebenswert hält. Der Verstoß durch seine Freunde hat ihn stark geprägt. Er ist nicht in der Lage Bindungen einzugehen und tiefere Gefühle zuzulassen.

Mit „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ hat Murakami einen wundervollen, bewegenden Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Schmerz, Schuld, Einsamkeit und Sehnsucht geschaffen, der zum Nachdenken anregt. Ich kann jedem nur wärmstens empfehlen dieses Buch zu lesen.