Rezension

Wundervolles Buch ...

Liberty Bell - Johanna Rosen

Liberty Bell
von Johanna Rosen

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension zu Liberty Bell von Johanna Rosen.

Inhalt:

Ein Mädchen lebt ganz allein im Walt. Sie kennt keine Handys, kein Fernseher, kein Internet und doch hat sie alles was sie zum Leben braucht. Sie lebt in einer kleinen Hütte und ernährt sich von dem was der Wald ihr bietet. Die Außenwelt möchte sie nie kennenlernen, denn diese ist böse.

Ernesto und seine Freunde leben in einem kleinen Kaff in Oregon und versuchen das Beste mit ihrer Zeit anzufangen. Meistens sitzen sie in irgendwelchen kleinen Restaurants oder bei einen der Freunde und reden über Gott und die Welt. Eines Tage ist genau wieder so eine Situation, aus Langeweile kommen die Jungs auf Idee, sich ihre „Abgründe“ zu erzählen, sprich irgendwelche idiotischen Dinge, die sie einmal angestellt haben beichten. Dabei kommt heraus, dass Ronan eines Tag im Wald ein nacktes Mädchen gesehen hat und sie mit seinem Smartphone filmte. Die Jungs sind völlig aus dem Häuschen und möchten nun das Mädchen auch in real live sehen.

Es kommt der Tag wo sie sich auf dem zum besagten Wald machen und versuchen das Mädchen zu finden. Tatsächlich gelingt ihnen das sogar, doch sind sie zu feige das Mädchen anzusprechen und sie verschwinden wieder. Doch Ernesto kann das Mädchen mit dem Sommersprossengesicht einfach nicht vergessen und so macht er sich mit den anderen ein weiteres Mal auf dem Weg in den Wald. Dieses Mal spricht Ernesto sie sogar an und er kann sehen wie unschuldig das Mädchen eigentlich ist und wie viel Angst sie vor Fremden hat. Das Mädchen verschwindet schließlich und auch die Jungen machen sich wieder aus dem Staub. Doch nicht nur Ernesto kann das Mädchen nicht vergessen und einer seiner Freunde macht sich noch einmal auf zum Walt, doch dies nicht allein.

Für Ernesto und Liberty Bell, das Mädchen aus dem Wald, kommen harte Zeiten zu und sie ahnen nicht in wie weit ihre Vergangenheit und Zukunft mit einander verstrickt ist.

Die Charaktere:

Liberty Bell war ein wundervoller Charakter. Sie war so unschuldig mit ihrer Unwissenheit und trotzdem hat sie für sich und ihr Recht gekämpft. Sie war in vielerlei Hinsicht mutig und doch ängstlich zugleich, obwohl man ihre Angst in vielen Dingen hätte nachvollziehen können.

Zitat:
„Willst du – willst du das wirklich?“, fragte er mit leiser, rauer Stimme, aber sie gab keine Antwort. „Ich … Ich habe Angst, dir wehzutun“, flüsterte er.
„Das brauchst du nicht“, sagte Liberty Bell.

Seite: 236 / 237

Sie war ein Charakter der nie aufgibt und sich den Dingen entgegenstellt die auf sie zu kommen. Sie geht den Dingen nicht aus dem Weg sondern greift geradezu nach ihnen, obwohl sie ihr Angst machen. Durch ihre unschuldige Art und ihren unerschütterlichen Mut ist Liberty Bell mir sofort ins Herz gewachsen und hat mich so manches Mal auch zum Lächeln gebracht.

Zitat:
„Wie heißt das, was wir gemacht haben, Ernesto? Hat es einen Namen?“, fragte Liberty Bell irgendwann und sah ihn aus allernächster Nähe an. Noch nie hatte er so große blaue – so offene Augen gesehen.

Seite: 237

Auch Ernesto hat mir als Charakter unglaublich gut gefallen. Er war ein Held durch und durch und hat sich für das Mädchen aus dem Walt ohne Eigennutz eingesetzt. Seine Führsorge die Liberty Bell galt war einfach herzzerreißend und wunderschön. Auch seine Vorsicht und Geduld ihr gegenüber fand ich bewundernswert und hat seinen Charakter noch liebenswerter gemacht. Jedoch war Ernesto alles andere als ein Weichei, wenn es drauf an kam hat er auch mit Körpereinsatz für Liberty Bell gekämpft.

Jedoch haben mir im Buch nicht alle Charaktere gefallen. Zum einen wäre das Dara. Seine dummen Kommentare an den völlig unpassenden Stellen haben mich so einige Male ziemlich wütend gemacht. Außerdem hatte er nur Sex im Kopf und hat dieses Thema, auch wieder an den völlig falschen Stellen, zum Ausdruck gebracht. Ich mochte ihn nicht auch wenn er ein guter Freund von Ernesto war.

Im Weiteren wären da noch Jaden und sein Cousin Cal. Mit ihrer Aktion haben sie die ganze Geschichte ins Laufen gebracht und Liberty Bell wäre wohl einiges erspart geblieben. Vor allem fand ich aber Cal total abartig mit seiner Art wie er gegen Liberty Bell vorgegangen ist und Jaden hat seinen Mund nicht aufgemacht.

Das Buch hatte viele tolle Charaktere aber auch viele die mir nicht gefallen haben, jedoch nicht weil sei nicht gut beschrieben waren, sondern weil sie meiner Meinung nach genauso sein sollten.

Meine Meinung / Fazit:

„Liberty Bell“ ist ein großartiges Buch mit einigen ziemlich nachdenklich machende Schwerpunkten. Zum einen wäre das die sexuelle Kindesmisshandlung, welches ein wirklich schreckliches Thema ist und worüber man sich manchmal mehr Gedanken machen sollte, da diese Vorkommnisse nicht nur in Büchern existieren sondern, leider Gottes, auch in der Realität.

Zum anderen war das diese Sensationsgier des Reporters der mich wirklich wahnsinnig gemacht hat. Man konnte ziemlich deutlich sehen, dass ihm das Mädchen total egal war, ihm hat nur die Exklusivstory interessiert und das Geld oder Ansehen was er damit verdient. Auch hier ist ein Funken Realität deutlich zu erkennen, wenn ich da an die vielen Paparazzis denke, die den Start hinterher jagen, sich aber nur für die Story aber nicht für den Menschen dahinter interessieren.

Ich finde es wurden in diesem Jugendbuch einige Themen angesprochen die sehr ernster Natur sind, was ich aber gar nicht schlimm finde, weil man auf diese Thema und auch Gefahren recht früh hinweisen sollte.

Für Liberty Bell gibt es von mir ganz klare fünf Fledermäuse und ich freue mich schon auf ein weiteres Buch der Autorin, da sie mich positiv überrascht und überzeugt hat.