Rezension

Wundervolles Buch

The Shape of Water - Guillermo Del Toro, Daniel Kraus

The Shape of Water
von Guillermo Del Toro Daniel Kraus

Bewertet mit 4.5 Sternen

Elisa ist stumm und arbeitet bei Occam, einem Hochsicherheitslabor, in der Nachtschicht bei der Putzkolonne. Als eines Tages ein unbekanntes Wesen für Untersuchungen eintrifft, ändert sich ihr Leben vollkommen.

Das Cover wirkt wie ein schnulziger Liebesroman und auch sonst war ich zunächst etwas skeptisch, ob ich das Buch lesen sollte, denn den Film hatte ich vorher gesehen und den fand ich nicht so gut. Aber mir wurde das Buch wärmstens empfohlen und so habe ich ihm dann doch eine Chance gegeben. Und ich habe es nicht bereut.
Diese Sprache ist einfach nur so toll. Irgendwie poetisch mit vielen Beschreibungen und Details, man konnte sich richtig in dem Buch verlieren.
Natürlich bekommt man hier viel mehr Details als im Film und so konnte man die Charaktere zum Beispiel noch besser kennen lernen.
Ich weiß gar nicht wie ich diesem Buch gerecht werden soll, denn die Wortwahl ist wunderschön. Und selbst die Darstellungen von Stricklands Wahnsinn sind imposant und einfach nur super beschrieben. Alles ist bis zum letzten, kleinen Detail ausgearbeitet.
Und die Vermutung es könnte eine Liebesgeschichte sein, war falsch. Natürlich wird die Annäherung zwischen Elisa und dem Wesen beschrieben, aber es ist weniger eine Liebesgeschichte, als mehr eine Geschichte über Außenseiter. Menschen, die anders sind und einfach nur akzeptiert werden wollen. Denn die meisten Charaktere im Buch haben etwas, was sie von der Masse abhebt. Sei es Elisa, die stumm ist oder ihre Freundin Zelda, die schwarz ist.
Diese unterschiedlichen Menschen zeigen, was man alles erreichen kann, wenn man zusammen hält. Man kann so viel aus diesem Buch mitnehmen und lernen. Man kann es nicht einfach in eine Schublade stecken und sagen, da geht es darum oder darum.
Und all dieses wundervolle und diese wunderschönen Wörter gehen im Film total verloren. Man versucht zwar einige Details im Film aufzugreifen, aber das wirkte dort manchmal wie aus dem Zusammenhang gerissen und selbst Strickland, den ich die meiste Zeit im Buch einfach nur gehasst habe, wird so beschrieben, dass man fast verstehen kann warum er dem Wahnsinn verfällt und immer weiter auf diesem düsteren Pfad geht.
Als dann der Showdown im Buch beginnt, werden die Kapitel kürzer und so wird das Tempo nochmal erhöht. Man hetzt atemlos durch die Geschehnisse, aber ohne irgendwas zu verpassen, sondern die Spannung lässt einen den Atem stocken.
Und dann kommt das Ende. Wow! Einfach nur wow, kann ich dazu sagen. Ein Buch das einen nachdenklich zurücklässt und ganz klar seinen Schatten wirft.

Mein Fazit: The Shape of Water ist einfach nur klasse. Nicht nur diese wundervolle Sprache konnte mich begeistern, auch die Ausarbeitung der Charaktere und überhaupt der Details im Buch waren super. Hier sollte man ganz klar zum Buch greifen und den Film links liegen lassen. Denn dieser wird diesem Roman nicht gerecht. Eine ganz klare Leseempfehlung!