Rezension

Wundervolles High Fantasy Buch

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen - E. L. Greiff

Zwölf Wasser Buch 1: Zu den Anfängen
von E. L. Greiff

Zwölf Wasser von EL Greiff habe ich tatsächlich schon zwei mal gelesen. Das erste Mal war ich schon begeistert, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keinen Blog und habe folglich auch nichts darüber geschrieben. Da ich nun die gesamte Trilogie habe, habe ich mich auch noch einmal über Band eins hergemacht und muss sagen: Ich bin froh, dass ich das Buch jetzt rezensiere. Mit der Zeit wurden meine Rezensionen immer durchdachter und ich weiß nicht, ob meine Worte dem Buch anfangs gerecht geworden wären.
Die Geschichte beginnt phantastisch. Man wird langsam an die Welt herangeführt und versinkt schon bald in ihr. Alles ist stimmig und gut durchdacht, in nichts ähnelt die Welt unserer. Es herrschen andere Verhältnisse, es gibt eine andere Zeitrechnung und die Menschen leben nach anderen Vorsätzen. Das alles sind typische Attribute eines High Fantasy Buches und dennoch sticht Zwölf Wasser heraus, an was liegt das?
Zu großen Teilen liegt das sicher an dem wundervollen Schreibstil, den die Autorin an den Tag legt. Die Geschichte hat ihren eigenen Rhythmus und die Worte aus Zwölf Wasser stimmen eine Symphonie voller Poesie und Sprachgewalt an. Mit viel Liebe zum Detail gestaltet die Autorin eine mehr als glaubwürdige Welt, lässt Charakere zum Leben erwecken und verzaubert den Leser. EL Greiff hat eine vollkommen eigene Art, mit Worten zu spielen. Die Seiten fliegen nur so dahin, für mich fühle es sich kaum nach Lesen an. Trotz den gut 600 Seiten hatte ich das Buch das erste mal an zwei Tagen durch und beim zweiten Mal habe ich kaum länger gebraucht. Verblüffend, dass es sich hier um ein Autorendebut handelt
Die Charaktere sind wie gesagt sehr realistisch und vielschichtig. Aber nicht nur den Charakteren hat die Autorin viel Zeit gewidmet, mir persönlich haben besonders die Szasla gefallen. Große Falken, die sich einen Menschen aussuchen und ihn dann auf Lebzeit begleiten, sogar in Gedanken mit ihnen kommunizieren. Es gibt nicht mehr viele von ihnen, und für Babu ist es eine große Ehre, auserkoren worden zu sein. Er darf ein Falkenei ausbrüten, einen Falken aufziehen und ein Bündnis mit seiner Fälkin Juhut eingehen. Was die beiden jedoch erleben und wo es sie hin verschlägt? Das möchte ich euch nicht vorweg nehmen. Aber was ich euch verraten kann: ich finde es wunderbar, wie die Autorin es immerzu schafft, verschiedene Handlungsstränge subtil zu einem zu verweben. Entgegen allem, was man kennt, trennen sich in diesem Buch auch diverse Handlungsstränge, einfach großartig, real und greifbar.
Doch mit Zwölf Wasser hat EL Greiff nicht nur ein wunderbares Fantasy Epos geschaffen, sondern übt auch unterschwellige Kritik an der realen Welt. Das Wasser wird knapp, die Quellen versiegen und mit ihnen verschwindet auch jegliche Menschlichkeit aus der Welt. Wie eng hängen Wasser und Menschlichkeit zusammen? Inwieweit ist ein Leben ohne Wasser möglich? Das Wasser als Lebenselixier - Kritik an der Gesellschaft, verpackt in einem poetischen und sprachgewaltigen Fantasy Epos der berührt. 
Alles in allem fand ich Zwölf Wasser auch beim zweiten Mal phantastisch. Wenn überhaupt, dann hat mir das Buch noch besser gefallen als beim ersten Mal. Ich empfehle das Buch allen, die gerne lesen. Egal ob Fantasy, Krimi oder Schicksalsromane, "Zwölf Wasser" ist ein Buch, das man gelesen haben muss! Ich vergebe erstmalig fünf Kleckse mit Stern (gerade noch schnell gebastelt :D )