Rezension

Wundervolles Jugendbuch für den Sommer

Funkensommer - Michaela Holzinger

Funkensommer
von Michaela Holzinger

Hannah soll ständig auf dem Bauernhof ihrer Eltern mithelfen, weil ihr Bruder vor einem Jahr einen Unfall hatte und seitdem allergisch auf Heu reagiert. Natürlich findet sie das auf Dauer sehr nervig und versucht aus diesem Trott auszubrechen. Ihre beste Freundin Jelly will ihr dabei helfen und dann ist da auch noch Finn – der Sohn des Chefs ihres Bruders. Diese Konstellation stellt Hannah vor das nächste Problem, ihr Bruder wäre sehr verärgert wenn er das rausbekommen würde. Und überhaupt hat sich dieser seit seinem Unfall verändert, er wird schnell aggressiv und man kann nicht mehr mit ihm reden. Hannah hat einen aufregenden Sommer vor sich und versucht es allen recht zu machen, dabei aber sich selbst treu zu bleiben.

Über Facebook habe ich mitgefiebert und ich habe mich sehr gefreut als das neue Buch von Michaela Holzinger endlich erschienen ist. Ihr erstes Jugendbuch! Vorher hatte ich bereits „Laurenz und der Stein der Weisheit“ gelesen, welches mich sehr begeistern konnte.
Der Schreibstil ist anders als in ihrem Kinderbuch, aber ich konnte die Autorin direkt darin wiederfinden. Am Anfang fand ich ihn nicht so einfach, da viele sehr kurze Sätze vorkommen und ich musste mich daran gewöhnen. Nach ein paar Seiten habe ich davon schon gar nichts mehr mitbekommen und war in der Geschichte gefangen.
Eigentlich hört sich der Klappentext gar nicht so spektakulär und spannend an, aber Michaela Holzinger schafft es eine unterschwellige Spannung aufzubauen die einen mitreißt. Durch die kurzen Kapital (ca. 10 Seiten) kommt man schnell durchs Buch und will einfach immer weiter lesen.
Man möchte wissen wie es mit Hannah und Finn weitergeht, ob sie sich gegen ihre Eltern durchsetzen kann, was genau mit ihrem Bruder los ist und welches Geheimnis Jelly hat.
Ich fand jedoch das Geheimnis um Jelly gar nicht so schlimm, dass man nicht darüber reden konnte. Ich konnte es nicht nachvollziehen, aber vielleicht ist so etwas auf dem Land schlimmer als in der Stadt. Auf kleinen Dörfern ticken die Menschen teilweise ja immer noch etwas anders.
Das Buch ist wunderschön gestaltet. Das Cover bringt einem den Sommer direkt näher, darunter verbirgt sich ein hellblauer Einband und der Buchschnitt ist ungewöhnlicher Weise in Gelb gehalten. Jedes Kapitel beginnt auf der linken Seite, wobei dort nur der Kapitelname steht und eine Blume zieht sich auf die rechte Seite rüber.
Hannah scheint ein ziemlich schüchternes Mädchen zu sein, was sich nicht wirklich wehren kann. Sie kann sich leider nicht gegen ihre Eltern durchsetzen, welche sie zur Arbeit auf dem Bauernhof antreiben. Nach Raphaels Unfall kann er nicht mehr auf dem Hof mithelfen, betrinkt sich ständig und verhält sich vor allem Hannah gegenüber sehr abwertend und aggressiv. Allerdings bemerkt man ziemlich schnell, dass da noch mehr dahinter stecken muss.
Jelly ist das genaue Gegenteil von Hannah und versucht diese immer wieder zu ermutigen sich nicht alles gefallen zu lassen.
Finn ist der typische Frauenschwarm und Hannah kann es nicht fassen, dass er sich wirklich für sie interessiert. Leider hat auch er ein Geheimnis.
Die Gestaltung, der Schreibstil, die Spannung und die tollen Charaktere machen dieses Buch zu einem absoluten Sommer-Highlight, welches man gelesen haben sollte.