Rezension

Wurde im letzten Drittel richtig toll

Für immer und einen Tag - Amanda Brooke

Für immer und einen Tag
von Amanda Brooke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Emma ist neunundzwanzig Jahre alt und hat Krebs. Sie hat große Hoffnung ihn endlich besiegt zu haben, doch als sie dann im Arztzimmer erfährt, dass er noch schlimmer geworden ist und ihr nur noch ungefähr ein Jahr zu leben bleibt, bricht ihre Welt zusammen.
Sie hat noch soviele Träume. Sie möchte im Beruf aufsteigen, heiraten und Kinder bekommen. Vor allem der Kinderwunsch scheint mächtiger als alle anderen Wünsche.
Mit einem Freund an der Seite, der sie nicht liebt und einem Tumor im Kopf, der sie überall hin begleitet will Emma auf ihre Art alle Träume erfüllen.
Auf dem Weg dorthin wird sie dann auch noch von den Geistern der Vergangenheit eingeholt.

Meine Meinung:
Auch hier konnte mich das schöne, stille, einsame und sehr nachdenklich wirkende Cover für sich gewinnen.
Der Klappentext machte mich neugierig wie Emma so kurz vor ihrem Tod ihre Wünsche alle noch erfüllen möchte.
Ich muss gestehen, dass mir die Idee mit dem Buch im Buch sehr gut gefällt. Sich seine eigene Wunschwelt aufzuschreiben, sein Leben durch sich als Protagonist zu erleben, so wie man es sich wünscht und dabei ehrlicher zu sich selbst zu sein, als man es je war.
Trotzdem zogen sich die ersten zwei Drittel des Buches ganz schön hin. Ich konnte die Charaktere nicht fassen. Sie wirkten auf mich trotz dieser emotionalen Geschichte sehr oberflächlich und tot.
Als Emma dann erstmals jemandem begegnet, der genau wie sie die wahre Liebe spürt und erleben möchte war ich erst einmal genervt, weil ich das Gefühl hatte die Liebesbekundungen nehmen total überhand.
Im letzten Drittel wurde es besser. Die Geschichte bekam wirkliche Tiefe und einige Charaktere wurden mir immer symphatischer.
Emma hat sich nicht mehr nur wie eine Marionette führen lassen, sondern selbst das Ruder übernommen.
Sie hat gesagt und gezeigt was sie möchte und sie hat begonnen zu kämpfen.
Immer hatte sie die Unterstützung der Mutter und der Schwester und auch die von etlichen Freunden.
Emma´s größter Wunsch war der Kinderwunsch und da ich selbst schon als junges Mädchen immer einen Kinderwunsch hatte, wusste ich wie stark dieses Bedürfnis sein kann.
Oft habe ich mich gefragt, wie es mir ergangen wäre, wenn ich nicht das Glück von einem liebenden Ehemann und einem wunderbaren Kind hätte erleben können. Hätte mich diese Verzweiflung und Sehnsucht innerlich zerrissen? Hätte mich der Kummer erdrückt?
Ich bin froh, dieses Leid nur im Buch mitverfolgt und nicht selbst erlebt zu haben.
Auch wenn mich das Buch nicht zu 100% überzeugen konnte, so hat es mir am Ende doch noch sehr gut gefallen und mich zum Nachdenken gebracht, denn wir haben die Möglichkeit unsere Träume zu erleben, wir müssen uns nur trauen.

Fazit:
Ein trauriges Thema in einem Buch, dass mich zumindestens im letzten Drittel sehr begeistern konnte und nachdenklich stimmte.