Rezension

Wurde von der ersten Seite in den Bann gezogen - defintiv eine Leseempfehlung

Das Erbe - Ellen Sandberg

Das Erbe
von Ellen Sandberg

Bewertet mit 4 Sternen

Spätsommer 2018. Über Nacht ist Mona Lang reich. Ihre Großtante Klara hat ihr ein großes Haus in München-Schwabingern vermacht, denn sie war sich sicher: „Mona wird das Richtige tun.“ Was damit gemeint ist, versteht Mona nicht. Doch kaum hat sie Klaras Erbe angetreten, kommt sie einer Intrige auf die Spur, die sich um die Vergangenheit des Hauses rankt – und um ihre Familie.

München 1983. Die junge Klara belauscht an der Salontür ein Gespräch zwischen ihrem Vater und ihrem Vermieter, dem jüdischen Unternehmer Jakob Roth. Es geht um die bevorstehende Auswanderung der Roths – und ein geheimes Abkommen …

Ich habe mich sehr auf den neuen Roman von Ellen Sandberg gefreut. Nach dem ich „die Vergessenen“ und „den Verrat“ gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich auch „das Erbe“ lesen werde. Auch hier hat mich die Autorin durch ihren flüssigen Schreibstil schnell in den Bann der Geschichte gezogen. Von Anfang an hat mich die Autorin als Leserin gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ein regelrechter Pageturner, der in der Mitte des Buch leider etwas zäh gestaltet war, dennoch lies es sich so schnell lesen, dass mir es wirklich leicht gefallen ist, weiter zu lesen.

Die Geschichte rund um das Erbe wird aus drei Perspektiven und auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal in der Gegenwart von Mona, die von ihrer Großtante ein ganzes Haus erbt und buchstäblich über Nacht reich wird. Hinzu kommt die Erzählperspektive von Sabine und ihrem Mann, zwei Harz 4 Empfänger die sich nicht die Mühe machen um Geld zu verdienen, sondern darauf aus sind mit wenig Aufwand viel Geld zu bekommen. Die zweite Zeitebene spielt in der Vergangenheit, zu der Zeit des Nationalsozialismus, in der sehr viele Juden das Land verlassen haben und ihr ganzes Hab und Gut weggeben musste.

Während des Lesens habe ich mich immer die ganze Zeit gefragt, was ist denn wohl das Richtige, womit Mona da zu tun hat. Es ist zunächst nicht klar, wie Mona und Sabine zusammen gehören und was sie miteinander zu tun haben, aber genau das ist es, was die Geschichte wiederum sehr interessant gemacht hat. Es handelt es sich um ein wirklich sehr komplexes Thema, welches nicht immer zu verstehen ist. Hier prallen Arm und Reich, Recht und Gerechtigkeit sowie Neid und Gier aufeinander. Das Thema Loyalität darf auch nicht außer Acht gelassen werden, wenn man darüber nachdenkt, womit Mona durch ihr Erbe konfrontiert wird. Denn Ihre Familie ist definitiv keine Hilfe. Ganz im Gegenteil.

Ich war wieder sehr begeistert und auch im Nachhinein bringt mich dieses Buch, bzw. alle Werke von Ellen Sandberg zum Nachdenken und hoffe auf ganz baldigen Nachschub.

Ganz klare Leseempfehlung von mir.

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