Wut eines Heimatlosen
Der letzte Khani war härter in mitten Berlins, der neue Lebensmittelpunkt des Autors. Nun also Bochum und ein wenig abgeschwächt im Ton, aber weiterhin treffsicher und gelungen. Mit „Als wir Schwäne waren“ taucht Khani in seine eigene Vergangenheit ab, ist der doch selbst dort groß geworden und kenn das beschriebene Milieu und wie es dort zuging sehr genau.
Er macht erneut und zurecht die Themen der Chancengleichheit auf, zeichnet Bilder des Abgehängt sein und wo das hinführen kann. Ein Buch das Wut in sich trägt und auch das Thema Heimat in sich trägt. Gut, dass hier jemand schreibt der sehr genau weiß wovon er schreibt. Keine Analyse und ein „Hineindenken“. Nein, er kennt das was er beschreibt. Fiktionl, aber sehr persönlich.
Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Reza erzählt, retroperspektiv will er dem eigenen Sohn mitgeben, dass es immer Wege gibt eine bessere Zukunft zu gestalten. Stakkato, slangmäßig wird hier in Erinnerungen gekramt und uns entgegengeschleudert. Ein eigener Tonfall, meist kurz, abgehakt. Passt.
Weil es so anders ist, macht dieser Roman besonders viel Freude zu lesen. Eine Bereicherung in der deutschen Literatur.