Rezension

X-Men, zweite Runde

Vengeful - Die Rache ist mein - V. E. Schwab

Vengeful - Die Rache ist mein
von V. E. Schwab

Bewertet mit 4.5 Sternen

Was soll ich sagen? Es ist toll, wenn Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen werden. „Vengeful- Die Rache ist mein“ (der Nachfolgeband von "Vicious") hat mich extremst gut, vielleicht sogar noch besser als Teil eins unterhalten.

Er ist wieder rasant, ja nahezu filmisch geschrieben, mit einem konstanten Spannungslevel, der von zahlreichen Zeitsprüngen unterstützt wird. Ich bin nur so durch die Seiten gerauscht. Vergleiche mit X-Men muss sich die Serie sicher weiterhin gefallen lassen, da die Grundidee sich kaum davon abhebt: Bestimmte Menschen entwickeln unterschiedliche Superkräfte:

Das Schöne ist, dass die Ideen hier quasi unerschöpflich sind. Und so treten in der Fortsetzung einige neue Charaktere mit interessanten Fähigkeiten auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Eine der coolsten Figuren ist eine Gestaltwandlerin namens Mysti…, pardon, June. In diesem Punkt fehlt der Reihe – ich muss mich wiederholen – wohl einfach das Alleinstellungsmerkmal. Sie hat ansonsten alles, was das Herz von Superheldenfans begehrt. Aber wahrscheinlich sollte man eher Antiheldenfans sagen.

Mir fiel der Einstieg sehr leicht. Die Charaktere waren mir alle noch präsent. Die sensible Sydney war für mich erneut eine der spannendsten ProtagonistInnen. Zu ihr kann man als Leser am ehesten einen Bezug aufbauen, während Eli und Victors Motive bis zu einem gewissen Grade undurchsichtig und oberflächlich bleiben. Auch wenn ihre Biografien mit weiteren Infos bestückt werden, zeichnen sich beide vornehmlich durch Skrupellosigkeit aus. Mir fehlen hier deutlichere Grautöne, um sie besser verstehen zu können.

Im Endeffekt kann man die Handlung wohl zusammenfassen mit: Wer trickst und schaltet am Ende wen aus? Und genau an diesem Punkt kommt für mich wieder Sydney ins Spiel, deren Schicksal mir als Leserin stark am Herzen liegt und ohne die mir die ganze Geschichte wohl zu flach wäre.

Zur Handlung möchte ich ausnahmsweise nicht viele Worte verlieren. Im Zentrum stehen zwar Eli und Victor, großen Unterhaltungswert haben aber wieder die unterschiedichen Koalitionen der EOs (ExtraOrdinäre), deren Fähigkeiten sich auf faszinierende Art ergänzen. Vor allem die Neuzugänge Marcella (eine Mafiabraut) und Gestaltwandlerin June haben mir mit ihrer Art und ihren Skills gut gefallen, so dass ich zusammenfassend nur sagen kann: Ich freue mich auf die Fortsetzung… und hoffe, dass es sie geben wird, da ich hierzu nirgendwo einen Hinweis gefunden habe. Das Ende deutet aber stark auf einen dritten Teil hin.