Rezension

Zäh. Macht keinen Appetit.

Römische Tage - Simon Strauß

Römische Tage
von Simon Strauß

Bewertet mit 2 Sternen

Mei,wenn ich verreise, schreibe ich vllt auch auf, was mir so durch den Kopf schießt. Und vllt habe ich auch einen guten Stil, so wie Simon Strauß. Aber ob diese Reiseimpressionen jetzt auch andere ausser meiner Familie interessieren - die Zeit Goethes ist eben vorbei, wo alle Ha und Ah machen. Heute gucken die Leuts selber. Nicht von allgemeinem Interesse, möchte ich meinen.

Kurzmeinung: Der Sehnsuchtsort Rom ließ mich kalt!

Der Protagonist, namenlos, verbringt mehrere Wochen in Rom. Man identifiziert ihn mit dem Autor, aber das muss nicht sein, ist aber wahrscheinlich gewollt. Der Protagonist hat gesundheitliche Probleme und Angst vor dem Tod: sein Herz ist angegriffen.
Der Protagonist gibt ziemlich wahllos Impressionen der Stadt wider, natürlich gibt es einen Flirt, mehr nicht, und es wird erwähnt, wer alles in dieser berühmten Stadt was gemacht hat, Cäsar wurde ermordet, Ingeborg Bachmann war da und man plaudert mit Kellnern und Zufallsbekanntschaften. Begegnungen. Auf der Party eines Messerwerfers.

Wer einmal in Rom war, für den mag es ein bisschen atmosphärisch rüberwehen, mir, die ich noch nie in dieser Stadt war, hat es kein bisschen Appetit gemacht, jemals hinzufahren.

Für einen persönlichen Tagebucheintrag ist es super, aber für die Öffentlichkeit erscheint mir der Reisebericht zu indifferent. „Römische Tage“ sind Impressionen, die man nicht mit jedermann teilen muss.

Ich habe verstanden, dass es heiß ist im August. Und im Juli. Heiß ist es auch in Brandenburg. Und der Tiber stinkt. Brandenburgs Wasser sind klar und rein.

Fazit: Leider habe ich mich bei der Lektüre unendlich gelangweilt. Der Sehnsuchsort Rom hat mich nicht erreicht.

Kategorie: Reisebeschreibung
Verlag: Tropen. Im Hause Cotta.