Rezension

Zäh, sehr zäh

Die Odyssee -

Die Odyssee
von Lara Williams

Bewertet mit 0.5 Sternen

Zäh, sehr zäh Es gibt Bücher, die lese ich in einem Rutsch durch und es gibt Bücher, auf denen ich herumkaue wie auf einem alten, zähen Kaugummi. Lara Williams‘ Roman „Die Odyssee“ gehört für mich eindeutig zur letzteren Kategorie. Die Handlung plätschert so vor sich hin, eintönig, ohne jeden Spannungsbogen. Da hilft auch nicht die Erzähltechnik der Autorin, erst nach und nach die Vergangenheit der Protagonistin aufzudecken. Mein geringes Interesse an dieser Figur ist dadurch nicht gesteigert worden. Nervig die dauernde Selbstbespiegelung: Gefühlt jeder dritte Satz beginnt mit „Ich“. Völlig unklar bleibt eine zentrale Aktion der Handlung, die Amputation eines halben Fingers. Ein Leitmotiv des Romans ist ein zentraler Satz der japanischen Ästhetik des Wabi-Sabi: „Alles kommt aus dem Nichts und verschwindet im Nichts.“ Auch dieses Motiv habe ich im Zusammenhang der Romanhandlung nicht verstanden. Aber es gilt für den Roman als Ganzem: Er kommt aus dem Nichts und wird auch wieder im Nichts verschwinden.