Rezension

“Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt”

Der Junge im gestreiften Pyjama - John Boyne

Der Junge im gestreiften Pyjama
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte von »Der Junge im gestreiften Pyjama« ist schwer zu beschreiben. Normalerweise geben wir an dieser Stelle ein paar Hinweise auf den Inhalt, aber bei diesem Buch – so glauben wir – ist es besser, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf eine Reise mit einem neunjährigen Jungen namens Bruno. (Und doch ist es kein Buch für Neunjährige.) Früher oder später kommt er mit Bruno an einen Zaun. Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt.

Der erste Eindruck?

Das Cover passt mit seinen Streifen natürlich perfekt zum Titel, allerdings hat mich dieses Mal nicht das Cover zum Kaufen gebracht, sondern der Titel, der Klappentext und vor allem die Meinungen einiger Leser. Auch wenn ich mir am Anfang doch schon denken konnte um welches Thema es gehen würde, war ich sehr gespannt über die Umsetzung dieses doch riskanten Themas.

Und sonst so?

Bei solche Büchern fällt es mir immer schwer das Ganze in Worte zu fassen. Auch wenn es keine Biografie oder ähnliches ist, ging es mir sehr nahe. Ich finde es gut, dass der Autor einen kleinen Jungen als Hauptprotagonist gewählt hat, der eben eine ganz andere und vor allem naivere Sicht auf das Ganze hatte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, da die Geschichte von einer 3. Person erzählt wird, das macht es für mich mehr zu einem mittendrin statt nur dabei Buch, was sich jetzt vielleicht doof anhört, aber ich hatte dadurch wirklich das Gefühl neben Bruno zu gehen und zu stehen, was einfach alles viel anschaulicher gemacht hat.

Die Geschichte plätscherte eigentlich auch eher nur so dahin, als das sie von Anfang an spannend war und sie fand ihren Höhepunkt dann am Ende. Ein Ende, dass einfach so unendlich traurig ist und das Schlimme ist ja, finde ich, das es einfach so nebenbei dann mal passiert ist.

Ich finde der Autor hat die Geschichte gut rüber gebracht und kann dem Leser diese schreckliche Zeit gut nahe bringen. Es ist ein kurzes Buch, genau auf den Punkt gebracht. Das macht es für mich zu einem guten Buch. Wie kann ich am besten beschreiben, was ich jetzt sagen will? Er erzählt eben nur das wesentliche und wichtige und nicht so viel außen rum. Er hätte das Buch natürlich auch in die Länge ziehen können, in dem er noch mehr über diese schreckliche Zeit erzählt, aber in diesem Buch hat er es nichts anderes gemacht als die Geschichte des kleinen Jungen zu erzählen. Eben kurz und knackig und ich finde das lässt die Wichtigkeit dieses Themas noch mehr hervorstechen.

Lieblingszitat?

>>Aber sind Bücher denn nicht wichtig?<<, fragte Bruno. >>Bücher über Dinge, die in der Welt zählen, sind durchaus wichtig<<; erklärte Herr Liszt. >>Aber keine Märchenbücher. Keine Bücher über Dinge, die nie geschehen sind. [...]<< S. 124

Fazit:

Ein gutes Buch bei dem vor allem die Umsetzung der Thematik aber auch der Schreibstil überzeugt hat. Die Gedanken bleiben lange daran hängen und es regt zum nachdenken an, denn “Zäune wie dieser existieren auf der ganzen Welt” und auch, wenn wir vielleicht nichts damit zu tun hatten, vergessen werde darf sowas nicht.

Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sterne und empfehle wirklich JEDEM dieses Buch zu lesen.