Rezension

Zamonien, ich komme!

Der Bücherdrache - Walter Moers

Der Bücherdrache
von Walter Moers

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder eine kurze Geschichte aus der Welt rund um Hildegunst von Mythenmetz. Diesmal begegnet er dem Buchling Hildegunst Zwei wieder und dieser erzählt ihm die Geschichte, wie er dem Bücherdrachen begegnete.

Das Cover ist einfach so toll und so typisch Walter Moers wieder. :)
Ich liebe es und natürlich auch die Illustrationen innen im Buch. Einfach wieder sehr toll und gut gelungen. Diesmal hat wieder Walter Moers selber zum Zeichenstift gegriffen und obwohl mir die Illustrationen von Lydia Rhode auch gefallen haben, finde ich, dass man das merkt. Jeder hat halt seinen eigenen Stil.
Das Buch beginnt mit einem kleinen Comic, in dem wir Hildegunst in einen Traum in einen Traum folgen. Klingt verwirrend, ist aber mal wieder typisch Zamonien. ;)
In diesem Traum im Traum trifft er auf Hildegunst Zwei, den Buchling, der alle seine Werke auswendig kann. Dieser möchte gerne mal selber eine Geschichte schreiben und so beginnt die Geschichte von Hildegunst Zwei und dem Bücherdrachen.
Zwischendurch natürlich immer mal wieder unterbrochen von Hildegunst, der manchmal ungeduldig wirkt und vieles hinterfragt. Hildegunst von Mythenmetz eben. ;)
Diese Idee fand ich wirklich sehr klasse, denn wir haben ein klassisches Bild einer Geschichte in einer Geschichte. Denn die beiden Hildegunste unterhalten sich, aber der Hauptteil liegt auf der Begegnung zwischen dem Buchling und dem Bücherdrachen.
Und diese bringt uns an einen Ort in den Katakomben von Buchhaim, wo man sich nicht gerne aufhalten möchte. Denn der Ormsumpf ist dunkel und viele verschiedene Lebewesen tummeln sich dort, und diese sind nicht immer wohlgesinnt.
Doch natürlich trifft Hildegunst Zwei auf den Bücherdrachen Nathaviel und dieser erzählt wiederrum ihm seine Geschichte, wie er den Weg in diesen Sumpf gefunden hat und warum er dort lebt.
Wer schon Bücher über Zamonien gelesen hat, fühlt sich mit diesem Buch direkt wieder heimisch, denn ich hatte das Gefühl, dass sich Walter Moers hier wieder mehr Zeit genommen hat um dieses Buch zu schreiben.
Auch wenn dieses Buch wieder eine kurzweilige Lektüre ist, kann man doch wieder tief in die Katakomben eintauchen und entdeckt wieder mysteriöse, merkwürde, aber auch gruselige Wesen, die dort leben.
Gerne hätte die Geschichte auch länger sein können, denn dort steckt wieder viel Potential drin um weitere zamonische Geschichten zu entdecken. Aber wie das so ist, bleiben manche Dinge ungesagt.
Am Ende habe ich einige Sätze entdeckt, wo ich mich gefragt habe, ob sich Walter Moers hier etwas selber veralbert, weil er ja Bücher angekündigt hat, die dann bis jetzt noch nicht geschrieben sind. Aber das ist wie gesagt nur eine Vermutung von mir und nichts Bewiesenes.
Auf jeden Fall mochte ich dieses Buch von Anfang bis Ende und habe kaum was auszusetzen. Und das eine Leseprobe von Die Insel der 1000 Leuchttürme am Ende drin ist, lässt einen doch vielleicht hoffen, dass dieses Buch doch irgendwann man erscheint, oder? ;)

Mein Fazit: Der Bücherdrache hat mir auf jeden Fall besser gefallen als Weihnachten auf der Lindwurmfeste (obwohl das auch nicht schlecht war, Rezension hier). Denn man hat das Gefühl, dass Walter Moers hier vielleicht wieder mehr Zeit investiert hat (und das nicht nur weil die Zeichnungen wieder von ihm selber sind). Das Buch ist eine kurzweilige Lektüre und vermag einen trotzdem in seinen Bann und in die Welt von Zamonien, speziell der Katakomben von Buchhaim zu ziehen. Deshalb kann ich es nur empfehlen!