Rezension

zart, tragisch und tiefe Gefühle

Mittelmeersplitter - Theresa Sperling

Mittelmeersplitter
von Theresa Sperling

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Mit einem Menschen sieben Stunden täglich in einem Raum zu sitzen, ohne jemals von ihm angesehen zu werden, ist ein komisches Gefühl. Und derjenige, der es durchhält, tagelang niemanden anzusehen, ist ein ziemlich beängstigender Freak. Deshalb gab man Levian lieber auf und kehrte in den sicheren Schulalltag zurück. Soweit ich mich erinnern kann, war ich die Einzige, die nicht das Interesse an Levian verlor. Im Gegenteil. Alles an ihm zog mich an.[...] Das war der Moment, in dem ich hätte gehen sollen. In dem jeder normale Mensch gegangen wäre. Aber ich ging nicht. Hinter diesen eisblauen Augen und unter dieser Haut, die sich über Levians zitternde Muskeln spannte, steckte ein Junge mit einem Herz so groß wie ein Wolkenkratzer. So glaubte ich. Und wenn es mir gelang, dass er sich in mich verliebte, dann würde diese harte Hülle aus Muskeln und blauem Eis und Wut aufspringen und ein Lächeln freigeben, das mein Leben verändern würde. Wie konnte ich mir damals nur so sicher sein?Annika verliebt sich in den jähzornigen Außenseiter Levian. Trotz aller Warnsignale kommen die beiden sich immer näher. Vielleicht viel zu nahe. Doch wer das Meer wirklich liebt, muss einmal ganz hinabgetaucht sein. Denn wie kann man etwas lieben, das man immer nur von außen betrachtet, weil es eigentlich kalt und gefährlich ist? (Quelle: Lektora-Verlag)

 

Über die Autorin:
Die ehemalige Tänzerin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in der Grafschaft Bentheim. Tagsüber ist sie Lehrerin, abends schreibt sie. Nach ihrer Tanzausbildung an der Hochschule für die Künste Arnheim (NL) und an der Martha Graham School of Contemporary Dance in New York, arbeitete sie in der freien Tanzszene und studierte Germanistik und Nordamerikanistik an der FU Berlin. Als Oberstudienrätin unterrichtet sie heute die Fächer Deutsch, Englisch und Darstellendes Spiel. Seit 2009 arbeitet sie an Romanen und Theaterstücken für jugendliche Leser.
(Quelle: Lektora-Verlag) 

Meine Meinung:
Bei diesem Buch steigt man mit einem fesselnden Prolog direkt ein und die Textschnipsel findet man in der Handlung wieder. 
Der Einstieg gelingt sehr gut und man ist gleich mitten im Geschehen drin und wird mit fortlaufender Geschichte immer tiefer hineingezogen. 
Man wird direkt von der zarten Liebesgeschichte die sich zwischen Annika und Levian entwickelt mitgerissen und ihre Gefühle und Ängste der erste Liebe und dem ersten Mal gegenüber sind detailiert beschrieben und absolut nachvollziehbar. Die Gedanken die sich die beiden darüber machen sind authentisch und man fühlt mit den beiden mit. 
Aber nicht nur darüber müssen sich die beiden Gedanken machen, es kommen Schicksalsschläge, Ängste und die pubertären Probleme dazu. 
Nach und nach kommt auch Levians Vergangenheit zum Vorschein und warum er so schweigsam und verschlossen ist. 
Die ganze Handlung ist bewegend, mitreißend, geht total unter die Haut und man kann das Buch gar nicht weg legen und fiebert vom Anfang bis zum Ende mit. 
Annika ist 16 Jahre, spielt Klavier, macht Ballett und ist eher unauffällig in der Klasse. Sie verändert sich im Laufe der Handlung und je näher sie Levian kommt desto mehr drehen sich ihre Gedanken nur noch um ihn. 
Levian ist das genaue Gegenteil von ihr. Total verschlossen und schweigsam gibt er seinen Mitschülern viel Raum für Spekulationen und Gerüchte über seine Familie. Dennoch schafft es Annika an ihn ran zu kommen und er öffnet sich ihr langsam und stetig.
Beide kommen als die typischen Teenager rüber und erleben während der Geschichte eine atemberaubende Wandlung mit der ich am Anfang überhaupt nicht gerechnet habe. 
Da dies das erste Werk von Theresa Sperling war das ich gelesen habe, muss ich zugeben, dass ich von ihrem Schreibstil total eingenommen war. Ein sehr bewegender Erzählstil geben dem ganzen Buch das gewisse Etwas. 

Fazit:
Eine sehr mitreißende Liebesgeschichte mit zarten Anfängen, tragischen Schicksalsschlägen und tiefen Gefühlen die mich als Leser nicht mehr losgelassen hat.