Rezension

Zauber im Zirkus?

Der Nachtzirkus - Erin Morgenstern

Der Nachtzirkus
von Erin Morgenstern

Bewertet mit 1.5 Sternen

Zu Beginn: Wer auch immer den Klappentext geschrieben hat, hat das Buch bestimmt nicht gelesen. Anders kann ich mir diesen Humbug nicht erklären. Ja, es geht um Celia und Marco, aber bevor die sich mal begegnen, vergeht eine endlos lange Zeit, und als sie es dann endlich tun, haben sie erst mal anderes zu tun, als sich unsterblich ineinander zu verlieben. Und mindestens einer von beiden wusste ganz genau, wer der andere ist. Sie sind nämlich Gegner in einem Spiel, dessen Sinn und Zweck nie wirklich erklärt wird. Ihre "Väter" sind richtige Magier, die Zauberei bewirkten können, und die eben ihre Kinder dazu vorbereitet haben, gegeneinander anzutreten. Wobei "vorbereitet" allein schon ein Witz ist, genau das tun die eben nicht. Erklärungen, wozu der ganze Spaß notwendig ist, gibt es auch nicht.

Ich habe mich durch dieses scheinbar endlos lange Buch gequält. Obwohl der Schreibstil angenehm zu lesen ist, ist es der Inhalt nicht, denn es ist extrem langweilig. Es gibt keine vernünftigen Erklärungen, Ereignisse werden scheinbar willkürlich aneinander gereiht, um das Buch zu füllen. Auf die Magie des Zirkus' wird permanent eingegangen - nur habe ich sie nicht einmal fühlen können. Mir entzog sich die Faszination, die scheinbar jeder empfand, der den Zirkus betrat, mir entzogen sich die auftretenden Protagonisten und am meisten entzog sich mir der Sinn dieser Geschichte. Mit jeder verstreichenden Seite verlor ich ein bisschen mehr die Hoffnung, noch in irgendeiner Form Unterhaltung zu fühlen, und die anderthalb/zwei Punkte bekommt das Buch aufgrund des guten Schreibstils, nicht weil die Handlung es tragen konnte.