Rezension

Zauberhaft

So klingt dein Herz - Cecelia Ahern

So klingt dein Herz
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT:
Die junge Laura lebt im Verborgenen im Westen Irlands. Niemand weiß, dass sie eine ganz besondere Fähigkeit besitzt: Sie kann jede menschliche Stimme, alle Tiere und jedes Geräusch der Welt nachahmen. Als der Toningenieur Solomon im Wald auf Laura trifft, fühlt er sich sofort magisch von ihr angezogen. Doch auch Solomons Lebensgefährtin, die Regisseurin Bo, ist fasziniert: Sie möchte einen Film über die geheimnisvolle Laura drehen. Über Nacht findet sich Laura in unserer lauten, modernen Welt wieder. Kann ihre Gabe ihr dabei helfen, das Glück zu finden – und die Liebe?

MEINUNG:
Ein neuer Roman von Cecelia Ahern gehört für mich eigentlich jedes Jahr dazu. Von den vielen Romanen, die bis jetzt von ihr erschienen sind, habe ich nicht alle, aber so einigen gelesen. Man muss diesen Büchern lassen, dass Ahern immer gute und vor allem einfallsreiche Ideen hat. Bis jetzt konnte ich noch feststellen, dass eines dem anderen von der Story her glich. Genauso erging es mir auch mit So klingt dein Herz, dass am Ende ganz anders war als erwartet.
Ohne viele Rumgeplänkel vorne weg ist man in der Story drin. Laura wird bei einem weiteren Dreh von Solomon und seiner Freundin Bo gefunden. Der Klappentext ließ mich annehmen, dass es sich hier um eine Art von Geschichte wie das Dschungelkind handelt. Also eine Person, die lange fernab der Sozialisation gelebt hat und nun Schwierigkeiten hat sich in dieser zurecht zu finden und auf diesem Weg dann von den beiden begleitet wird. Genau so eine Geschichte ist aber nicht und ich möchte den Verlauf der Geschichte auch in dieser Rezension nicht vorweg nehmen, wenn der Klappentext keinen Hinweis darauf gibt. Dennoch sollte erwähnt sein, dass der Klappentext sicher dazu einlädt Enttäuschungen hervor zu rufen, weil der Inhalt eben nicht dem Erwarteten entspricht. Vielleicht war es klug vom Verlag, vielleicht aber auch nicht.

Die Erzählperspektiven wechseln innerhalb der relativ langen Kapitel immer zwischen den Sichten von Bo, Laura und Solomon in der dritten Person. Bo bietet sehr viel Angriffsfläche sie unsympathisch zu finden. Sie ist sehr forsch, wittert hinter jedem eine Story und ist sich auch nicht zu fein ihre Ziele auf unbequeme Art durchzusetzen ohne Rücksicht auf Verluste, aber sie muss dafür auch ihre Konsequenzen tragen und lernt am Ende auch aus ihren Fehlern. Solomon, kurz Sol, ist ein sehr sensibler und sehr grüblerischer Mensch, der sich oft viel zu viel Gedanken macht. Zu Zuneigung zwischen ihm und Laura ist quasi ab der ersten Begegnung der beiden deutlich spürbar, obwohl Sol mit Bo zusammen ist. Dieses Ganze hin und her hat mich anfangs ziemlich genervt, denn Sol lässt den Leser ständig an den Gefühlen für Laura teilhaben, aber hat auch nicht den Mut Bo zu verlassen. Auch Bo ist nicht besonders glücklich, aber trennt sich auch nicht.

Laura ist wirklich ganz besonders, was natürlich besonders an ihrer Gabe liegt, die man irgendwie nur schwer greifen kann. Dennoch sind die Charaktere um Laura herum begeistert von den Lauten und Geräuschen, die sie imitiert. Bei vielen löst eine Reihe an Emotionen aus, die Cecelia Ahern zum Greifen nah beschreibt, ohne dass man sie selbst hört. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch, war auch ich verzaubert und habe die Magie, die Laura umgibt beim Lesen gespürt. Cecelia Ahern kann einfach schreiben und wundervolle Worte formulieren, die man sich am liebsten alle notieren möchte.

FAZIT:
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch und der Erkenntnis, dass das Buch in eine ganze andere Richtung geht als gedacht, gefiel mir das letzte Drittel ausgesprochen gut. Die versprochene Magie und Verzauberung kam bei mir an. Auch das Ende war wirklich toll gewählt und für mich das einzig richtige.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.