Zauberhaft, allerdings nicht für jedes Mädchen
Bewertet mit 4 Sternen
Die Glücksbäckerei ist ein wirklich niedliches Buch für Mädchen ab neun oder zehn.
Roses Eltern führen eine Bäckerei mit langer Familientradition. Doch die Glycks verkaufen nicht nur normale, wenn auch sehr leckere, Croissant und Törtchen. Mithilfe eines uralten Backbuchs können sie Krankheiten heilen, Verliebte zueinander führen oder LügnerInnen entlarven. Roses Eltern halten dies für eine große Verantwortung, weshalb ihre vier Kinder nicht mal einen Blick in das Buch werfen dürfen. Doch dann werden die Glycks um Hilfe gebeten und die Eltern geben der zwölfjährigen Rose die Verantwortung. Natürlich läuft aber nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt haben.
Auf dieses Buch muss man sich erstmal einlassen. Es ist eine Geschichte, die besonders von den Bildern lebt, die sie erzeugt. Die Ideen dafür sind wirklich toll: Zutaten wie „Herbstwind“ in Gläser gesperrt, Mengenangaben wie „Fäuste“ und... tja, mehr möchte ich nicht verraten. Der Stil transportiert die Ideen wundevoll und ist weder zu kindlich noch irgendwie schwer verständlich.
Schön fand ich auch die Thematik der Familienliebe und des Zusammenhalts, egal wie sehr man sich auf die Nerven geht.
Aber es gab auch Dinge, die mich störten: Zum Ersten frage ich mich, warum bereits Kinderbücher Verliebtheit beinhalten müssen. Gerade dieses Buch hätte auch wunderbar ohne funktioniert. Zum Anderen war Rose für mich teilweise schwer nachvollziehbar. In einigen Situationen war sie sehr reif für ihr Alter in anderen furchtbar naiv und ignorierte ihre eigenen Schlussfolgerungen. Auch ihre Fixierung auf gutes Aussehen, störte mich. Ich glaube, ich hätte als Kind diese Protagonistin überhaupt nicht verstanden. Ich denke, man muss dafür schon "Mädchen Mädchen" sein. Für Kinder, die eher Fünf Freunde lesen, ist es nichts.
Fazit: Ein Kinderbuch, das zauberhafte Bilder in den Kopf pflanzt. Allerdings wird nicht jedes Kind mit der Protagonistin zurecht kommen.