Rezension

Zeit ist Geld

Everless. Zeit der Liebe
von Sara Holland

Bewertet mit 4 Sternen

Jules lebt in einer Welt, in der man sein Blut abzapfen lassen, es zu Gold prägen kann und dadurch Lebenszeit verliert. Die Ärmsten der Armen haben nichts anderes als das, viele sterben ausgezehrt vor ihrer Zeit. Auch Jules und ihr Vater gehören dazu, und selbst für die Miete ihrer heruntergekommenen Kate muss Jules Vater zu Ader gelassen werden. Um ihre Situation aufzubessern, lässt sich das Mädchen als Dienerin auf Everless anheuern, da die Hochzeit des jüngeres Sohnes der Familie Gerling mit dem Mündel der Königin ansteht. Als Kind hat sie bereits auf dem Schloss gelebt, und sie weiß, dass diese adlige Familie aus blutsaugenden Ausbeutern besteht, doch sie hat keine andere Wahl. Und dann kommt sie hinter ein Geheimnis - ihr Geheimnis - das Menschenleben kosten wird.

Eine richtig originelle Idee! Ich mochte den Einstieg in diese Welt, auch die Protagonisten waren mir anfangs sympathisch. Mit dem Fortlauf der Geschichte musste ich allerdings einsehen, dass ich nicht viel mit Jules gemeinsam habe, ich verstand sie meistens gleich mal gar nicht, ihre Handlungen und Denkweise wurden mir immer suspekter. Irgendwo ab der Mitte wurden einige Ereignisse vorsehbar, doch dann wiederum gab es Dinge, die sogar mich überrascht haben, obwohl ich viele Bücher dieser Art gelesen habe. Auf jeden Fall ein Pluspunkt! Manches war too much. Sie ist immer noch einen Jungen verliebt, mit dem sie als Siebenjährige gespielt und zehn Jahre nicht gesehen hat? Really? Von solchen Sachen abgesehen fand ich es spannend, in diese gleichzeitig bekannte, mittelalterlich angehauchte und doch so fremde magische Welt einzutauchen.

Kommentare

Steffi_the_bookworm kommentierte am 22. Februar 2018 um 11:45

Ist es sehr fantasylastig?

Der englische Klappentext klingt eher nach ner High Fantasy Welt und der deutsche nach Zeitreisegeschichte, daher bin ich etwas unentschlossen, ob es etwas für mich ist.

E-möbe kommentierte am 22. Februar 2018 um 11:49

Fantasylastig finde ich es wenig. Klar, man merkt schon, dass es eine bisschen andere Welt ist, schließlich lasse ich mir hier mein Blut abzapfen, um Geld zu bekommen, indem ich arbeite. :D Und es werden mal Zauberin und Alchemistin erwähnt. Hier und da gibt es auch Dinge, die es so nicht gibt in Bezug auf Zeit. (Schwer zu erklären, ohne zu spoilern.) Aber eigentlich ist es ein schnell zu lesendes Jugendbuch mit (trotz meiner Kritik an der Siebenjährigen) eher dezenten Liebesgeschichte, die wohl erst im nächsten Teil zum Tragen kommt. Mit Zeitreise hat es null zu tun.

Steffi_the_bookworm kommentierte am 22. Februar 2018 um 13:01

Ok, klingt dann aber insgesamt doch so als ob es mir gefallen könnte. ;) Danke! :)