Rezension

Zeitgenössische Philosophie

Morbus Animus - Thomas Manegold, Marion Alexa Müller

Morbus Animus
von Thomas Manegold Marion Alexa Müller

„Die Welt braucht Menschen, die sich weigern, das zu fressen, was man ihnen vorsetzt.“

Michael E. hört Stimmen. Außerdem hat er Zugang zur Introspektive all seiner Persönlichkeiten. Daraus zieht er Erkenntnisse, die eigentlich die ganze Menschheit hören sollte.  Nur sitzt er leider in der Psychiatrie fest und bekommt kleine rote Pillen, wenn er anfängt, die Wahrheit in die Welt zu hinaus zu schreien …

Auf fast 200 Seiten reflektiert der psychisch Kranke über Fleischkonsum, Gesundheitswesen und Pharmaindustrie, Religion,Fortpflanzung,Triebe, Drogen, Kaufverhalten, Wahrheit und Wahrnehmung. Hier wird der Wahnsinn in Frage gestellt, bei dem wir alltäglich mitschwimmen und der zur Norm verkommen ist.
Ein authentischer, sogar manchmal vulgärer Ton wird in den Kapiteln angeschlagen, der sich dann überraschend zu präzisen Formulierungen von philosophischen Standpunkten transformiert.

Wer gerne nachdenkt, wer sich über Futter für eine neue Perspektive auf unser Mensch- und Bewusst-sein freut, sollte dieses Buch kaufen und lesen.
Klar, es könnten Welten ins Wanken geraten. Aber ich mache mir da einfach mal keine zu großen Sorgen: Der Leser, der bereit ist, wird es verstehen. Allen anderen bleiben ihre Scheuklappen nach wie vor erhalten.