Rezension

zeitloses Fantasyabenteuer

Das Zeiträtsel - Madeleine L'Engle

Das Zeiträtsel
von Madeleine L'Engle

Die 13jährige Meg hat ihren Vater lange nicht gesehen. Wohin ist er verschwunden und warum hat er die Familie zurückgelassen? Gemeinsam mit ihrem 5jährigen Bruder Charles Wallace, dem 14jährigen Calvin und drei merkwürdigen Personen namens Frau Wasdenn, Frau Diedas und Frau Dergestalt macht sie sich auf die Suche nach ihm und stolpert mitten in ein fantastisches Abenteuer.

 

Das Buch ist bereits 1962 zum ersten Mal erschienen (früher im Deutschen unter dem Titel "Die Zeitfalte") und wurde anlässlich der Disney-Verfilmung in der Übersetzung von 1984 neu aufgelegt. Der Verlag preist das Buch "für coole Mädchen ab 10 Jahren" an und ich bin mir sicher, mit 10 Jahren hätte ich die Geschichte auch nicht mehr aus der Hand gelegt.

 

Es geht am Rande um Naturwissenschaften, aber im Fokus der Handlung stehen Freundschaft und die Liebe zur Familie. Somit ist das Buch heute wie damals sehr aktuell. Meg wird als etwas dumm bezeichnet und mit ihrer Zahnspange ist sie keine Schönheit, doch sie hat herausragende mathematische Fähigkeiten und vor allem ein großes Herz. Das macht sie zu einer Protagonistin mit Identifikationspotenzial. Charles Wallace hingegen ist - vor allem für einen 5Jährigen - so schlau, dass ich als Leserin es schon etwas unheimlich fand.

 

Die Gruppe macht sich sehr plötzlich auf den verschollenen Vater wiederzufinden und bereist dafür in Kleiner-Prinz-Manier verschiedene Planeten. Man lernt deren Bewohner kennen und begleitet die jungen Helden beim Kampf gegen das "Schwarze Ding", das nicht nur mit dem Verschwinden des Vaters zu in Verbindung steht, sondern auch die gesamte Erde bedroht.

 

Als Erwachsene haben mich einige kleinere Ungereimtheiten gestört, doch als Kind hätte ich darüber hinweggelesen. Insofern gebe ich eine klare Leseempfehlung für die Zielgruppe (Kinder ab 10 Jahren) für dieses schöne und zeitloses Fantasyabenteuer.