Rezension

Zeitreise

Der Fälscher - Cay Rademacher

Der Fälscher
von Cay Rademacher

Bewertet mit 4 Sternen

Hamburg im Frühsommer 1948, also fast genau vor 70 Jahren. Die Stadt ist noch immer eine Trümmerwüste, es gibt nichts zu kaufen, und wenn, dann nur auf dem Schwarzmarkt. Doch es wird gemunkelt, dass es bald neues Geld geben soll. Wird dann alles besser?

Vor diesem Hntergrund ermittelt Oberinspektor Frank Stave in einem Mordfall und er wird dabei angeschossen. Nach seiner Genesung wechselt er zum Dezernat für Schwarzmarktangelegenheiten, doch auch dort lassen ihn die Morde nicht los. Denn auf einem Trümmergrundstück findet man nicht nur eine Leiche, sondern auch Kunstwerke, die in der Nazizeit als "entartet" verfemt waren. Auch tauchen auf dem Schwarzmarkt seltsame Banknoten auf, das neue Geld? Mit Hilfe seines englischen Freundes Captain McDonald sucht Stave nach den Hintergründen.

Das Buch ist sehr gut recherchiert, auch wenn es sich einige künstlerische Freiheiten nimmt. Da merkt man, dass Rademacher vom Journalismus kommt. Sein Stil ist sehr gut lesbar und seine Figuren sind lebendig. Frank Stave ist ein Polizist nicht ohne Fehl und Tadel, sehr menschlich und seine Motive sind gut nachzuvollziehen. Insgesamt besticht das Buch weniger durch atemberaubende Spannung (obwohl es durchaus spannend ist), als durch seine gut gezeichneten Figuren und den zeitgeschichtlichen Hintergrund.

Ein guter und solider Krimi, der uns eine Zeit nahebringt, die unsere Eltern und Großeltern noch erlebt haben.