Rezension

Zeitreise mit Auftrag

Dreikönigsmord - Bea Rauenthal

Dreikönigsmord
von Bea Rauenthal

Bewertet mit 4 Sternen

Cover

Cover und Einband finde ich sehr schön gestaltet. Die Farben sind klar, das Bild aussagekräftig. Vor dem Lesen fällt der Szenerie nicht viel Bedeutung bei, man kann sich schon denken, dass es hier um die beiden Kommissare geht, aber was es mit dem/den Gebäuden im Hintergrund auf sich hat, ist erstmal nicht so offensichtlich. Umso schöner finde ich es nach dem Lesen feststellen zu können, dass das Cover zum Inhalt passend ausgesucht wurde. Dass der Einband auch innen farbig gestaltet wurde und außerdem mit kurzen Steckbriefen zu den Kommissaren - und auf der Rückseite auch mit den beiden Folgebänden - versehen wurden, wirkt einnehmend. Ich muss sagen so viel Liebe zum Detail hinterlässt bei mir schon ohne etwas gelesen zu haben, einen positiven Eindruck!

 

Inhalt

Hauptkommissarin Jo Weber und Kollege Lutz Jäger werden zu einem Kloster gerufen, wo das Skelett eines Menschen gefunden wurde. Das Skelett eines seit mehreren hundert Jahren toten jungen Mannes. Unverrichteter Arbeit machen sie sich wieder auf den Weg zurück in die Stadt, geraten in einen Unfall und landen im Mittelalter.

Dort sind sie keinesfalls fremd, sondern mehr oder weniger angesehene Bürger der Stadt, die von der Äbtissin des Klosters beauftragt werden, den Mord an einem jungen Mann zu klären, der häufig im Kloster Unterschlupf gesucht hat. Nur durch die Sühnung dieses Mordes würden Jo und Lutz zurück in ihre eigene Zeit gelangen können.

 

Klappentext

Im Klappentext liegt der Schwerpunkt durchaus auf den Eckpfeilern der Geschichte - wenn diese auch keinen großen Part einnehmen. Wichtig ist aber, dass man durch den Klappentext keinen falschen Eindruck bekommt, und das ist hier zum Glück nicht der Fall. 

 

Meinung

Ich muss sagen in der Leseprobe und auch die ersten fünfzig Seiten danach hab ich mich etwas schwer getan. Die Stimmung war etwas sperrig, beim Lesen war man eher Außenseiter als wirklich einbezogen. Das mag aber vielleicht auch daran liegen, dass die Thematik einen Krimi durch eine Zeitreise zu lösen, völlig neu ist. 

Das gibt sich aber relativ schnell und auch wenn ich einige Sätze stilistisch ungünstig finde, ist das Gesamtwerk gelungen!

Die ganze Konstruktion der Geschichte ist bis ins Detail nachvollziehbar und authentisch. Die Verhaltensweisen der Protagonisten im Mittelalter, die weiteren unerklärbaren Morde, die Ermittlungen ohne technische Hilfe, alles ist glaubwürdig. Es gibt wenig echte Problemlösungsschwierigkeiten, allgemein wirkt es reichlich harmonisch - aber das tut der Geschichte keinen Abbruch.

Die Logik bleibt durchweg erhalten und das ist das was zählt.

Es tut gut, hier keine zu weitreichenden Details beschrieben zu sehen. Ja, das Mittelalter ist komplett anders, aber in so einer Geschichte muss man sich auf die wesentlichen Aspekte konzentrieren und keine Alltagsstudie vornehmen. 

 

Fazit

Alles in allem bin ich positiv überrascht und glücklich mit dieser Wahl. „Dreikönigsmord“ ist zwar ein ruhiger, aber dafür authentischer Krimi.