Rezension

Zeugenkussprogramm

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm - Eva Völler

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Zitat

„Aber ich persönlich glaube daran, dass das Schmieden von Plänen nichts anderes ist als der Versuch, Träume wahr werden zu lassen. Und was wäre unser Leben ohne Träume?“

(S. 361)

 

Emmys Leben gerät aus den Fugen, als ihre Mutter und ihr derzeitiger Freund Jonas bei einem Überfall angeschossen werden. Die Situation wird immer konfuser als Emmy erfährt, dass ein paar gefährliche Typen hinter dem Freund ihrer Mutter her sind und einem einflussreichen Computerprogramm „Superglade X“. Die Typen versuchen alles um an dieses Programm heranzukommen, dies bedeutet für die siebzehnjährige Emmy und ihre Familie, bestehend aus ihrer Mutter, ihrer Liebesroman schreibenden Oma und dem süßen Hund Lucky das sie in ein Zeugenschutzprogramm müssen. Für Emmy bedeutet es aber auch den Verlust ihrer besten Freundin und den Abiturprüfungen. Ihr Leben verändert sich schlagartig und dann ist da ja noch Pascal vom Zeugenschutzprogramm, der süße Typ, den Emmy in ihren Gefühlen nicht ganz einordnen kann.

 

Dies sind also die brisanten Zutaten, die Eva Völler zu einem Jugendbuchkrimi mixt. Sehr gelungen ist die Spannungskurve, hin und wieder wird man in die Irre geführt, aber im letzten Drittel merkt man dann, wo lang die Geschichte geht. Mir gefiel der Schreibstil sehr gut, jugendlich, locker, leicht und fluffig, dies machte ein besonders leichtes Lesevergnügen aus dem Buch. Die Geschichte wird aus der Sicht von Emmy erzählt und gestattet so dem Leser einen Blick aus Emmys Sicht der Dinge. Manchmal trotzig, sarkastisch und ein bisschen mädchenhaft.

 

 

Kleines Manko ist das die Geschichte manchmal ein wenig kitschig wirkte und dadurch sehr unrealistisch. Die Gefahrensituationen wirkten teilweise überzeichnet und die Atmosphäre dadurch nicht ganz greifbar. Die Figuren waren gut ausgearbeitet, trotzdem gab es eher schwarz und weiß. Jedoch ist das Buch für unterhaltende Lesestunden geeignet, bei denen einen sicherlich nicht langweilig wird. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und füllte mich während des Lesens gut unterhalten.

 

Fazit:

Interessanter Genremix mit einigen schwächen im Aufbau, dennoch sehr unterhaltend.

 

Randnotiz:

Besonders gelungen fand ich ja die Oma, trieb sie einem doch so manches Mal die Röte ins Gesicht, wenn sie so ungeniert die Liebesgeschichten in ihr Diktiergerät sprach, egal wer gerade Anwesend war. Für mich hat sich die Omi zu heimlichen Heldin der Geschichte gemausert.

 

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