Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Zickenkrieg in der australischen Wildnis

Ins Dunkel - Jane Harper

Ins Dunkel
von Jane Harper

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als Teambuilding-Maßnahme werden 5 Frauen und 5 Männer einer australischen Firma übers Wochenende nur mit Kompass und Taschenlampe bewaffnet in die Wildnis geschickt. Die Männer- und Frauengruppen sind getrennt unterwegs. Die Männer kommen nach ein paar Tagen pünktlich zum Treffpunkt zurück, von den Frauen fehlt zunächst jede Spur. Als sie endlich eintreffen, fehlt eine von ihnen, Alice Russell.

            Wie sich herausstellt, ist Alice Informantin der Polizei, die der Firma wegen Geldwäschegeschäften auf der Schliche ist. Alice soll den Ermittlern Kopien von Verträgen liefern, mit denen sie die Firma überführen könnten.

Akribisch wird die Wanderung der Frauen durch den Dschungel erzählt. Bald kommen die fünf vom Weg ab und der Leser erfährt, dass es gewaltige Spannungen untereinander gibt, die zum Teil schon Jahrzehnte alt sind. Es bleibt nicht bei verbalen Auseinandersetzungen, die Aggressionen entladen sich sogar in Handgreiflichkeiten.

Alice, die aus privaten Gründen so schnell wie möglich zurück nach Melbourne will, hält es in der Gruppe nicht mehr aus und bricht allein auf.

Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen wird sie tagelang nicht gefunden. Die Presse stürzt sich auf den Fall, denn Alice verschwand in einem Gebiet, in dem vor Jahren mehrere junge Frauen ermordet wurden. Zwar ist der damalige Täter nicht mehr am Leben, doch sein Sohn gilt als verschollen. Hat er womöglich Alice auf dem Gewissen?

Eigentlich ist das Thema durchaus spannend, doch dass jeder noch so kleine Schritt der Frauen im Detail beschrieben wird, zieht den Roman unnötig in die Länge, so dass streckenweise die Spannung verloren geht. Auch die vielen Nebenschauplätze haben mich gestört. Insgesamt kein schlechter Krimi, aber ich hatte mir mehr davon versprochen.