Rezension

Ziemlich deprimierend

Alles wird gut -

Alles wird gut
von Nina Lykke

Bewertet mit 3 Sternen

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Verlag: btb Verlag (16. August 2021)

ISBN-13: 978-3442759347

Originaltitel: Full spredning

Übersetzung: Sylvia Kall und Ina Kronenberger

Preis: 20,00 €

auch als E-Book erhältlich

 

Ziemlich deprimierend

 

Inhalt:

Elin, Mitte fünfzig, Hausärztin in einer großen Gemeinschaftspraxis, steckt mitten in der Midlife-Crisis. Ihr Mann Aksel interessiert sich nur fürs Skifahren, ihre Kinder sind schon zu Hause ausgezogen und die Patienten nerven von Tag zu Tag mehr. Durch einen ungeschickten Knopfdruck kommt Elin wieder in Kontakt mit ihrer Jugendliebe Bjørn. Obwohl sie eigentlich gar nichts mit ihm anfangen möchte, gerät sie immer tiefer in den Strudel einer Beziehung. 

 

Meine Meinung:

Ich fand die Kurzbeschreibung sehr interessant und so freute ich mich darauf, dieses Buch lesen zu dürfen. Leider konnte es meine Erwartungen nur teilweise erfüllen. 

 

Nina Lykke erstellt ein detailliertes Porträt einer frustrierten Frau, das sehr authentisch erscheint und das ich gut nachvollziehen konnte. Im Übrigen wird auch die gesamte Gesellschaft unter die Lupe genommen. Sehr gut haben mir die gedanklichen Dialoge zwischen Elin und ihrem Praxisskelett Tore gefallen, wobei Tore zum Teil die Rolle des Advocatus Diaboli übernimmt und Elin auf ihre Fehler hinweist. Das ist manchmal ganz witzig.

 

Leider bin ich jedoch mit der Protagonistin Elin gar nicht warmgeworden. Sie zieht meist über andere Menschen her und lässt kein gutes Haar an ihnen. Dabei ist sie zuweilen zwar völlig im Recht, aber die Art und Weise, wie Elin ihre negative Einstellung zu allem vorbringt, hat mich total heruntergezogen. Zwischendurch musste ich mich zwingen, das Buch weiterzulesen, obwohl es eigentlich vom Thema her ganz gut war.

 

★★★☆☆