Rezension

Ziemliches Durcheinander

Dem Kroisleitner sein Vater - Martin Schult

Dem Kroisleitner sein Vater
von Martin Schult

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn man 104 Jahre alt ist, dann darf man auch in Frieden sterben. Doch der alte Kroisleitner aus dem kleinen Bergdorf St. Margarethen in der Steiermark war das nicht vergönnt, er wird mit blauer Zunge und aufgeschürften Knien weit ab vom Dorf tot aufgefunden. 
Hat der geheimnisvolle Fremde damit zu tun, der morgens schon ein Schnitzel mit Bratkartoffeln im Gasthaus verlangt hat und sich beim jungen Kroisleitner ein Paar Wanderschuhe gekauft hat? Doch der Mann ist ein Berliner Polizist mit dem schrecklichen Namen Frassek, einen Vornamen erfährt man nicht. Frassek ist vor sich selbst auf der Flucht, seit seine Frau ihn verlassen hat und sein Vater verstorben ist. Nun klinkt er sich in die Ermittlungen ein und bekommt es mit einem Tohuwabohu von möglichen Tätern zu tun. 
Und das ist auch das Buch: ein wahres Tohuwabohu von Handlungssträngen, Verdächtigen, Personen - von allem zu viel! Da taucht eine "verstorbene " Sängerin auf, eine Witwe aus München, der 2. Weltkrieg spielt mit verschwundenen Vätern eine Rolle, ein geheimnisvoller Mönch und und und... 
Zwar ist der Stil von Martin Schult ein ganz besonderer, man spürt eine eigene Handschrift, aber er hätte sich auf weniger Personen und Handlungen beschränken können. Das wäre der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Buches sehr zugute gekommen und der Leser hätte es ihm gedankt.