Rezension

Zombieroman, Kriegsszenario und Steampunk vor den Kulissen des 1. Weltkriegs perfekt in Szene gesetzt. Mit dabei: ein stahlharter Held und ein abartig fieser Bösewicht.

Das Blut der Helden - Joseph Nassise

Das Blut der Helden
von Joseph Nassise

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

„Das Blut der Helden“ von Joseph Nassise – das 1. Buch im großen Krieg der Untoten – sprach mich aus zweierlei Gründen an. Zum einen habe ich bereits ein Buch des Autors gelesen, welches mir damals sehr gut gefiel, und zum anderen fand ich das Thema ‚Zombiesoldaten im Ersten Weltkrieg“ echt interessant.

Als das Buch dann bei mir ankam und ich die erste Seite las – hier befreit ein Captain gerade seine mechanische Federwerkhand vom Schlamm – war ich sehr besorgt, dass mir das Thema vielleicht doch nicht zusagen könnte, denn mit Steampunk-Elementen hatte ich nicht gerechnet.

Doch ich las weiter, da mich der Schreibstil fesselte, und konnte das Buch schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus der Hand legen. Nassise schreibt in der dritten Person, verliert aber trotzdem nie die Nähe zu den Hauptfiguren, so dass sich der Leser mitten im Geschehen fühlt.

Protagonist des Szenarios ist Captain Michael „Madman“ Burke, der auf der Seite der Amerikaner kämpft und einen mechanischen Arm hat – seinen echten verlor er durch den Biss eines deutschen Zombiesoldaten, die nur „die Watschler“ genannt werden.

Der große Krieg befindet sich bereits im 7. Jahr und die Deutschen befinden sich seit der Entwicklung des „Leichengases“ – ein Gas, das Gefallene wieder auferstehen lässt – auf dem Vormarsch. Als einer der besten amerikanischen Piloten über feindlichem Gebiet abgeschossen wird, erhält Burke eine kleine Truppe und den Auftrag, Major Freeman zu retten. Doch auf der Mission läuft schon auf dem Hinflug in einem Zeppelin so einiges schief, wofür der deutsche Baron von Richthofen, ein Untoter, dessen Gehirn noch ausgezeichnet funktioniert, die Verantwortung trägt.

Baron von Richthofen stellt für mich den perfekten Bösewicht dar. Nicht nur, dass er mit Freeman seine ganz eigenen kranken Pläne hat – nein, er plant auch noch, den in die Jahre gekommenen Kaiser zu stürzen und das Leichengas so weiterzuentwickeln, dass sich auch Lebende in Untote verwandeln lassen, ohne erst sterben zu müssen.

Dem Leser offenbart sich also ein auf den ersten Blick fader Kriegsroman, der nach und nach seine perfiden Gemeinheiten offenbart. Genau deshalb konnte mich dieses Buch so begeistern.