Rezension

Zorn

Saligia - Swantje Oppermann

Saligia
von Swantje Oppermann

Bewertet mit 4 Sternen

Keira ist die klassische Außenseiterin. Sie interessiert sich nicht für Klamotten, Jungs und das, was junge Mädchen eben so zu interessieren hat, stattdessen lebt sie bei ihrer alleinerziehenden Mutter und kämpft täglich mit einem Zorn, der so viel größer ist als der aller anderen. Und sie kann diesen Zorn einsetzen, um andere zu manipulieren, was allerdings auch nach hinten losgehen kann. Sie wird von Elliot gefunden, einem "Sucher". Das sind Leute, die personifizierte Todsünden aufspüren und in eine besondere Schule bringen, dorthin, wo die Saligia ausgebildet werden. Keira hat nichts zu verlieren, glaubt sie, also begleitet sie ihn dorthin. Zuerst scheint es, als hätte sie endlich ihren Platz (mitsamt Traumboy) gefunden, doch dann geschieht ein Mord und sie muss sich fragen, ob nicht auch hier alle ihr eigenes Spiel spielen.

Eine coole Idee mit diesen personifizierten Todsünden - oder Gaben, wie sie genannt werden. Sie werden durch die Protagonisten auch ganz gut dargestellt. Ich fand die Hintergründe teilweise nicht ganz greifbar - warum werden die Kids in die Schule geholt und wie funktioniert das überhaupt weltweit? Schließlich gibt es nur drei Sucher und eines der Mädchen kommt sogar aus den USA. Und mich störte das inflationäre Benutzen des Wortes "direkt" - dieses Wort ist an und für sich in einem Fließtext dermaßen überflüssig, und wenn es dann auch noch an den Anfang eines Satzes gestellt wird, tut es nur weh. Richtig gut dagegen fand ich, dass wir als Leser dank des Prologs mehr wissen als die Protagonisten; und das Ende mit Chase und Brooks und Keiras Mutter lässt sehr viel Platz für ein Nachfolgebuch. Man darf also gespannt sein.