Rezension

Zu abgedreht in der zweiten Buchhälfte

Bad Boy by Banana - Alva Furisto

Bad Boy by Banana
von Alva Furisto

„Bad Boy by Banana. Zwischen uns die Zeit“ ist der Auftakt einer Reihe um den Steuerberater Tom Sandmann. Das Buch ist im Selbstverlag als E-Book von Alva Furisto erschienen.

 

Worum geht es?

Tom Sandmann ist in seinen späten 40ern und irgendwo zwischen Burnout und Midlifecrisis gefangen, als ihn sein Geschäftspartner Richard auf einen „Back to the roots“ Erholungsurlaub nach Finnland in eine einsame Hütte schickt – für vier Wochen. Unerwartet ist Tom jedoch nicht allein, sondern teilt sich mit der jungen und äußerst attraktiven Nancy, genannt „die Bärin“ die Hütte.

 

Meine Meinung

Den Beginn des Buches, der auch im Klappentext zu finden ist, fand ich extrem witzig geschrieben. Die Leseprobe hatte mich überzeugt: ich wollte beim Buch unbedingt weiterlesen. Die Sprache des Buches ist unkonventionell und ungewohnt, hier finden sich sehr viele Kraftausdrücke. Wer sich daran stört, sollte lieber nicht zu dem Buch greifen. Für mich hat das jedoch gut zum Protagonisten gepasst.

In der ersten Hälfte des Buches lernt man viele tolle Leute kennen, von denen jeder einen Spitznamen von Tom erhält. Seine Verflossenen und aktuellen „Betthäschen“ bekommen alle Vogelnamen, in Finnland hat er „die Bärin“ kennengelernt und zusammen arbeitet er mit der eloquenten und hochprofessionellen Sophia Gomez, der „Senora“.

Ich konnte mir, trotz geringer Beschreibung, die Personen und Orte gut vorstellen und musste mein Bild nicht korrigieren.

Zu abgedreht wurde es mir dann in der zweiten Hälfte. Das plötzliche Auftauchen der Exfreundin, das Thema Pflege, das hier sehr lieblos abgehandelt wird, sehr unprofessionelle psychologische Betreuung, zu viel esoterisch/mystische Handlungselemente und Personen, die mit der Handlung dann gar nichts mehr zu tun haben und trotzdem eingeführt werden – bei 300 Seien Text.

Mühsam zum Lesen fand ich auch die Schriftart – Schreibmaschinenschrift lässt sich auf meinem Tablet nicht gut darstellen, so dass ich entweder sehr oft umblättern musste oder Mühe beim Lesen hatte, weil der Weißanteil der Schrift sehr groß ist.

 

Fazit: Weniger ist oft mehr. Mir wäre es lieber gewesen, die Handlungen aus der ersten Buchhälfte wären ordentlich und ohne die ganzen Übertreibungen, die danach kamen, zusammengeführt worden. Was soll da in Folgebänden noch über den Protagonisten kommen?