Rezension

Zu abgefahren für mich

Abgefahren - Dirk Pope

Abgefahren
von Dirk Pope

Viorel ist 17 Jahre, ein Fettsack ohne Lebensziel. Als seine Mutter unerwartet stirbt, möchte er ihren letzten Wunsch erfüllen und sie in ihrer rumänischen Heimat beerdigen. Er packt die Leiche in den Kofferraum des alten Opels und fährt einfach los. Und damit beginnt ein überaus skurriles road-movie. Mit einer Leiche, aber ohne Totenschein, Führerschein und Pass in ein Land, dessen Sprache er nicht versteht - das muss ja ein Fiasko geben...

Stoisch begegnet Viorel jedem Hindernis. Er wächst über sich hinaus und erträgt nicht nur Leichengestank und bittere Kälte, Hunger und Schlaflosigkeit, sondern er entwickelt auch eine neue Vorstellung von sich und seinem Leben. Das könnte ein interessanter Entwicklungsroman werden, doch mir sind die Episoden einfach zu skurril. Pope spielt mit dem Mythos um Dracula, doch der Autor bringt mal Gruselelemente, dann wieder schwarzen Humor, er mischt Logik mit unerklärlichem Geschehen, Slapstick mit philosophischen Gedanken. Diese Mischung mag vielleicht Jugendliche gut unterhalten, aber mich hat es nicht angesprochen.

Auf der Nominierungsliste zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2019, Sparte Jugendbuch