Rezension

Zu düster und unnahbar

Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche - Marie Lu

Young Elites - Die Gemeinschaft der Dolche
von Marie Lu

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Adelina ist eine Malfetto - eine derjenigen, die das Blutfieber überlebt haben und nunmehr gezeichnet sind. Sie werden von der Gesellschaft nur noch geduldet, oft nicht mal das. Manche von den Gezeichneten haben besondere Gaben. Sie sind die Elite. Doch Adelina hat keine Gabe - denkt sie. Bis ein Ereignis diese Gabe bei ihr weckt. Die Elite holt sie zu sich, um zu prüfen, ob sie eine von ihnen werden kann. Adelina taucht ein in eine ihr bislang unbekannte Welt. Enzo der Anführer versucht, den König von seinem Thron zu verstoßen und seinen Platz einzunehmen. Adelina soll ihm dabei helfen. Doch es sieht nicht so aus, als wäre sie in der Lage, ihre Gabe zu nutzen. Kann sie unter diesen Umständen überhaupt in der Gemeinschaft bleiben. Und noch wichtiger: möchte sie das überhaupt? Denn sie ist nicht sicher, wer hier Freund und wer Feind ist.

Meine Meinung:
Ich bin etwas hin- und hergerissen. Zum einen ist es eine wirklich fantastische Geschichte mit unglaublich viel Fantasie und tollen Abenteuern. Zum anderen ist es eine sehr düstere Geschichte, die nur aus Intrigen, Hass und Wut besteht. Das eine lässt eine unglaubliche Spannung aufkommen und das Buch zu einem Pageturner werden, das andere lässt einen das Buch am Ende ziemlich deprimiert schließen, weil man so vergeblich das Gute suchte. Den Sinn. Möglich, dass man hierfür tatsächlich die gesamte Trilogie lesen muss, doch auf die nächsten beiden Teile wird man erstmal warten müssen.

Die Protagonisten gefielen mir ausnahmslos alle gut. Sie waren so vielschichtig und interessant, egal ob sie gut oder böse waren oder ob man überhaupt herausbekam, was davon sie überhaupt sind. Es sind schillernde Persönlichkeiten mit unglaublichen Begabungen. Begabungen, die man beim Lesen gefühlt nicht mal alle erfassen kann. Zu viele Facetten haben manche von ihnen. Das finde ich aber nicht schlimm, denn es macht sie sehr interessant und ich bin sicher, man wird noch mehr davon in den weiteren Büchern lernen.

Die Kombination aus diesen vielen historischen Schilderungen und den fantastischen fand ich auch sehr interessant, denn es stellte mal etwas ganz anderes dar. Und vieles davon empfand man als durchaus möglich real. Jedoch war auch vieles so merkwürdig und bruchstückhaft, dass es sehr sehr schwer war, sich manches vorzustellen.

Doch ich muss sagen, obwohl mir die Protagonisten oberflächlich gefielen, blieben mir doch alle Figuren fremd. Da war niemand, der mir so sympathisch war, dass ich mich ihm als Leser nahe fühlte. Was für mich eigentlich immer sehr wichtig ist. Und das, obwohl Adelinas Kapitel immer in der Ich-Form spielten und man dadurch als Leser eigentlich einen guten Bezug bekommen müsste.

Fazit:
Ein Buch, das zum einen ein Pageturner ist und mit seiner Mischung aus historisch und Fantasy wirklich gelungen ist. Auf der anderen Seite aber sehr düster.  Leid, Intrigen, Hass und Hoffnungslosigkeit schlagen einem aus nahezu allen Seiten entgegen, was für mich einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Ich bin nicht sicher, ob ich die Fortsetzungen lesen werde ... ich denke eher nicht.