Rezension

Zu düsteres und nicht packendes Flüstern

Das Flüstern der Bäume - Michael Christie

Das Flüstern der Bäume
von Michael Christie

In "Das Flüstern der Bäume" erzählt uns der Autor Michael Christie die Familiensaga der Familie Greenwood. Angefangen in der nahen Zukunft im Jahre 2038 beginnen wir bei Jacinda Greenwood die in Greenwood Island Führungen durch die auf der Welt selten gewordenen Wälder macht. Sie weiß nichts über Ihre Familie und ahnt auch nicht, dass dieser Ort ihr Eigentum ist! Sie bekommt einen Brief und erfährt dann mehr von ihrer Familie. Diese Reise in die Vergangenheit begleiten wir als Leser! Wie eine Baumscheibe erzählt der Autor die Jahresringe der Familie und wir gehen von 2038 über mehrere Epochen zurück ins Jahr 1908. Hier befinden sich die Familienväter Everett und Harris die sozusagen den Anfang dieser Familiensaga bilden. Danach geben wir aber immer wieder weiter zurück in die Zukunft, bis wir dann wieder im Jahre 2038 angelangt sind. Wir lesen die jeweiligen Geschichten von Jacinda genannt Jake, dann in der Zeitreise die Geschichte ihres Vaters Liam, danach die Geschichte seiner Mutter Willow bis wir dann zu Everett und Harris kommen. Wie schon geschrieben wird danach die Geschichte wieder rückwärts bis in das Jahr 2038 erzählt. Die erste Reise in die Vergangenheit schneidet die Geschichte nur an und erzählt von den Problemen und Schicksalen der einzelnen Protagonisten. Hier stellt man sich noch viele Fragen und es entstehen einige Lücken. Diese Lücken werden dann im zweiten Teil immer weiter gefüllt und auf der Rückreise ins Jahr 2038 entsteht ein komplettes Bild.
In diesem Roman ist eine sehr komplexe Familiengeschichte beschrieben, die meiner Meinung nach sehr düster und bitter daherkommt. Ich habe mich mit dem Lesen sehr schwer getan. Leider waren für mich die Lücken am Anfang sehr schwer zu ertragen. Ebenso konnte ich durch die immer wieder wechselnde Zeit keine wirkliche Nähe aufbauen. Ich hatte mir viel erhofft von dem Roman aber war dann doch ziemlich ernüchtert. Außer Everett fand ich keine Romanfigur wirklich sympathisch und das Ambiente und die Atmosphäre waren für mich sehr düster, unsympathisch und egoistisch. So viel Leid, Egoismus und Sucht zieht sich durch die Generationen, dass ich sehr ernüchtert von dem Kampf der Generationen war. Die Geschichte war sehr komplex und auch gut durchgedacht. Der Schreibstil war auch recht gut aber halt auch sehr nüchtern gehalten. Dieses Düstere und Depressive war halt nichts für mich. Vielleicht nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit.