Rezension

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Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Bewertet mit 4 Sternen

Alex hat es nicht leicht in seinem Leben. Dass seine Mutter Hellseherin ist, macht Alex zum Außenseiter. Dann fällt ihm mit 10 Jahren ein Meteorit auf den Kopf. Nachdem er aus dem Koma erwacht, fehlen im ein paar Wochen Erinnerung und er hat Epilepsie.

Als die Jungen ihn wieder einmal angreifen, flüchtet er durch die Hecke auf ein Grundstück. Ein Gewächshaus geht zu Bruch. So lernt Alex Mr. Peterson kennen. Als seine resolute Mutter darauf besteht, dass er sich entschuldigt und den Schaden irgendwie abarbeitet, sind Peterson und Alex gezwungen miteinander auszukommen. Daraus entwickelt sich eine Freundschaft, und der wissbegierige Alex lernt viel von dem Kriegsveteranen und Pazifisten Peterson. Das wichtigste scheint Integrität zu sein.

Das Buch beginnt, als Alex bereits 17 Jahre alt ist und bei der Einreise am Zoll aufgegriffen wird. Bei sich hat er eine Urne und 113g Marihuana. Er berichtet, wie er in diese Situation hineingeraten ist. Während Alex seine Geschichte erzählt, schweift er häufig ab und verliert sich in kleinen Details.

Die Charaktere sind wundervoll beschrieben. Da ist Alex – ein Junge, der ein wenig seltsam ist in seiner Altklugheit und Ehrlichkeit. Er kann sich nicht verstellen, handelt strikt nach seinen Überzeugungen und verhält sich nie seinem Alter entsprechend. Mr. Peterson ist sehr kauzig, oft bissig und sehr direkt und lebt sehr zurückgezogen. Erst durch den Kontakt mit Alex kommt er auch in Kontakt zu anderen Menschen. Die Mutter von Alex lebt sowieso in ihrer eigenen übersinnlichen Welt. Dann ist da noch Ellie, die pubertär provokant ist und mit beiden Beinen im Leben steht.

Das Buch wurde hochgelobt und so hatte ich auch große Erwartungen. Diese sind aber nur teilweise erfüllt worden. Mehr als die Hälfte des Buches zog sich dahin, erst dann wurde es wirklich interessant. Man muss sich auf dieses Buch einlassen.

Der Schreibstil ist flüssig, obwohl manches Mal nicht so einfach zu.

Die Geschichte ist tiefgründig, berührend und trotzdem unterhaltend. Es wird eine Vielzahl von Themen behandelt: Erwachsen werden, Entscheidungen treffen, zu Überzeugungen stehen auch gegen Widerstand, Toleranz, Mobbing, Freundschaft, Sterbehilfe. Daher klingt dieses Buch noch eine ganze Weile nach.