Rezension

zu Football-lastig mit zu wenig Emotionen

Silver Linings - Matthew Quick

Silver Linings
von Matthew Quick

Mit eigenen Worten
Es geht um Pat, der psychisch krank ist und von seiner Mutter aus der Psychiatrie abgeholt wird. Pats einziger Lebensinhalt ist, die Auszeit mit seiner Frau Nikki zu beenden, doch irgendwie hat Pat eine falsche Sicht auf die Dinge. Außerdem lernt er Tiffany kennen, die mindestens genau abgedreht ist wie er und irgendwie helfen sie sich dann gegenseitig.

Wirkung
Das Buch erinnert mich äußerlich ein wenig an das Cover von "the fault in our stars", ich mag mich täuschen. Ich finde es zumindest sehr ansprechend, ich mag die Farben und auch Gestaltung mit den Wolken hat durchaus Sinn und Verstand. Der Titel gefällt mir auch ganz gut vor allem, weil ich die Übersetzung "Silberstreifen" nicht so bombastisch finde.

Positives
Den Einstieg in das Buch habe ich als sehr positiv empfunden, weil es den Leser genau in Pats jetztiger Situation abholt. Er beschreibt, dass er in der Psychiatrie ist und dass seine Ma ihn da jetzt herausholt. Man kann sich einen ersten Überblick über die Situation und auch über Pat und seine Ma verschaffen. Das Buch ist aus Pats Sicht geschrieben, also als Ich-Erzähler, was mir natürlich wieder sehr gut passt, gerade bei psychischen Erkrankungen finde ich die Wahl gut, weil man so Handlungen des Kranken besser nachvollziehen kann, schließlich kann man in seinen Kopf gucken. Die andere Charaktere wie Mom, Tiffany, Dad konnte man sich gut vorstellen, wenn ich es auch ein bisschen schade fand, dass Tiffany und Dad im Film zu ganz anders dargestellt wurden. Im Buch konnte ich beide irgendwie nicht leiden.
Dann hat mir leider erst wieder das Ende gefallen, auch wenn ich es ein bisschen als Notlösung empfunden habe.

Negatives
Als erstes muss ich mit dem Verlauf anfangen, der mich leider gar nicht von sich überzeugen konnte, genauso wie das Tempo. Es ging mir alles viel zu sehr und viel zu detailliert um die Football Spiele, ich habe wirklich gedacht ich werde verrückt. Am liebsten hätte ich die ganzen Football Seiten überblättert, aber dann wäre wahrscheinlich nicht mehr viel übrig geblieben. Ehrlich gesagt habe ich im Mittelteil des Buches gar keinen Verlauf bemerkt. Auch die Gefühlvermittlung kam mir bei dem Ganzen viel zu kurz, ich konnte kaum Emotionen spüren oder nachvollziehen, außer während der Auftritt Szene.

Zitat
Ich werde ihr sagen, sie sollte ruhig ein paar Pfunde zulegen, weil ich Frauen mag, die wirklich wie Frauen aussehen und nicht wie "Miss six o'clock - schnurgerade von oben bis unten", was noch so ein Ausdruck ist, den ich von Danny gelernt habe.

Bewertung
Note 4 {ausreichend}
Ich vergebe hier mal noch eine vier, auch wenn es wahrscheinlich eigentlich eher eine 5 sein sollte, aber ich habe das Buch ja gelesen, nachdem ich den Film gesehen hatte und hatte durch den tollen Film wahrscheinlich einfach auch zu hohe Erwartungen an das Buch. Es konnte mich im Ganzen einfach nicht von sich überzeugen, dafür waren mir zu wenig Emotionen und zu viel Football. Wer sich für die Geschichte interessiert kriegt von mir diesmal -Schande über mich- wirklich den einfachen Tipp: Guckt den Film. Der ist meiner Meinung nach besser gestaltet. Nicht so langatmig und natürlich mit tollen Schauspielern.
 Ansonsten würde ich dieses Buch Lesern empfehlen, die sich für Football interessieren und kein Problem damit haben längere Abhandlungen davon zu lesen.