Rezension

Zu klischeehafte ChickLit.

Wer ICH sagt, muss auch LIEBE DICH sagen - Anica Schriever

Wer ICH sagt, muss auch LIEBE DICH sagen
von Anica Schriever

Bewertet mit 3 Sternen

Wie eine unbedacht geschlossene Wette noch Jahre später für Chaos sorgen kann...

Kurz vor ihrem 30. Geburtstag steht Mia plötzlich vor dem Nichts. Vom Freund verlassen, aus der gemeinsamen Wohnung rausgeschmissen und bei dem Magazin Hallo Berlin gefeuert. Da bleibt ihr nichts anderes übrig, als für ein paar Tage bei ihrem besten Freund Gunnar unterzukommen, um ihre Wunden zu lecken und ihr Leben wieder in den Griff zu kriegen. Dumm nur, dass sich Gunnar an eine Wette aus gemeinsamen Jugendtagen erinnert: Sollte Mia bis zu ihrem 30. Geburtstag noch nicht verheiratet sein, darf ihr bester Freund für sie auf Männersuche gehen. Mia befürchtet das Schlimmste, denn Gunnars Männergeschmack ist absolut nicht zu trauen. Und so nimmt das Chaos seinen Lauf...

Mias Geschichte braucht etwas, bis sie an Fahrt gewinnt. Die erste Hälfte des Romans war eher eine große Einleitung. In der zweiten Hälfte fangen die Ereignisse dann aber endlich an sich zu überschlagen und das Chaos, dass ich an ChickLit so liebe, nimmt seinen Lauf. Da hat es mir dann Spaß gemacht die Verwirrungen und Verwicklungen mitzuerleben.

Trotzdem bin ich bis zum Ende mit der Protagonistin nicht warm geworden, weil ich sie einfach nicht mochte. Sie war mir zu unreif, hat immer zu überstürzt und unüberlegt gehandelt. Ich hatte nicht den Eindruck von einer fast 30- Jährigen Frau zu lesen. Ihr Verhalten war nervig und anstrengend...
Mit den anderen Figuren hingegen hatte ich keine Probleme. Die waren einfach zum lieb haben.

Neben der Gestaltung von Mia bedient sich der Roman auch aller bekannten anderern ChickLit Klischees. Das war meiner Meinung nach zu übertrieben und hat mich als Fan dieser Bücher etwas enttäuscht. Denn so glich die Handlung jedem beliebigen ChickLit- Roman. Das gewisse Etwas, diese Sache, die "Wer ICH sagt muss auch LIEBE DICH sagen" herausstechen lässt, hat mir gefehlt.

Insgesamt ein amüsantes Buch für Zwischendurch. Doch eine nervige und kindische Protagonistin, sowie das Bedienen fast aller bekannten ChickLit Klischess stören manchmal den Lesespaß.