Rezension

Zu konstruiert - hat mich nicht überzeugt

Ich bin die Nacht - Ethan Cross

Ich bin die Nacht
von Ethan Cross

Bewertet mit 2.5 Sternen

Positiv zu vermerken ist für mich Cross` schnelles Erzähltempo; quasi mitten ins Geschehen geworfen, liest sich das Buch fast wie ein Drehbuch.

Die Aussage "Ich möchte ein Spiel spielen" erinnert sehr an die SAW-Filme, da es dort das Motto ist. Also: Geklaut!!!

An einigen Stellen zu Anfang des Buches finde ich es echt widerlich und grenzwertig beschrieben; das war auch der Grund, warum ich die Bücher von Cody McFayden irgendwann nicht mehr gerne gelesen habe. Fühlte mich anfangs häufig an diese erinnert.

Den zwei Erzählsträngen kann man super folgen und es ist auch spannend, da klar ist, dass diese irgendwann zusammengeführt werden.

Ackerman ist ein Serienkiller, wie er im Buche steht. Ein echter Irrer, der die ganze Zeit nur wirres Zeug redet und natürlich (!) eine schreckliche Kindheit hatte. Nur durch sein mörderisches Werk als psychopathischer Serienkiller kann er sich unsterblich machen.

Leider wirkt die gesamte Story arg konstruiert.

Die Charaktere haben mir alle zu wenig Tiefe – der Sheriff wirkt noch wahnsinniger als Ackerman, Marcus mit seinen Schuldgefühlen wirkt unauthentisch, einen wirklichen Sympathieträger gibt es nicht. Die Dialoge bzw. Monologe des Sheriffs habe ich irgendwann überlesen, da sie nur Quatsch mit Soße sind.

Wo ist der rote Faden? Die Identität des Serienkillers ist bereits bekannt, also kann es nur darum gehen, was er noch anstellt, was Protagonist Marcus mit ihm zu tun hat/haben wird und ob Francis Ackerman jun. gefasst wird oder nicht – wobei aufgrund der Existenz der Folgebände Letzteres stark zu vermuten ist.

Insgesamt ist mir alles zu oberflächlich, wirkt wie eine Tv-Show, die einfach nur reißerisch irgendwas zeigen will.

Die „Begründungen“ für Ackermans Handeln sind mir auch zu flach.

Und die Ideen des Autors zeigen alle nichts Innovatives, so dass ich häufig das Gefühl hatte, alles bereits zu kennen.

 

Anfang und Ende des Buches sind spannend; eine nette Wendung ergibt sich fast zum Schluss, aber selbst diese wirkt arg konstruiert.

Merkwürdige, nicht wirklich stimmige und sinnige, teils biblische Metaphern und Bilder werden redundant eingesetzt und stören auf Dauer.

 

 

 

Fazit:

Für mich bleiben viele Fragezeichen nach der Lektüre. Richtig schlau geworden bin ich nicht daraus. Vor allem hat mir der rote Faden gefehlt und die Geschichte wirkt zu stark konstruiert.

Ein mäßiger Thriller, der leider keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

 

 

Kleiner Hinweis am Rande: In meinem Buch sind einige Seiten gräulich (oben oder unten oder an beiden Seiten), was wohl vom farbigen Schnitt kommt??!!!
Es kommt mir so vor, als ob das keine Absicht ist, sondern einfach unabsichtlich "abfärbt", da es so unregelmäßig aussieht. Das Buch „mieft“ leider auch sehr. Eventuell aus diesem Grunde.