Rezension

Zu lieblos und ungemütlich, aber einige Charaktere haben eine interessante Entwicklung

Magisterium - Cassandra Clare, Holly Black

Magisterium
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 2.5 Sternen

2,5 Sterne

Bei diesem Buch muss ich natürlich erstmal auf die Aufmachung zum Sprechen kömmen: was für ein geniales Cover! Die Schrift glänzt in in einem warmen rotgoldenen Ton und sogar der Schnitt hat diese glänzende Farbe, was es natürlich zu einem wahren Hingucker macht! Den Titel finde ich auch klasse, das ist ein Ambigramm, d. h., man kann ihn auch lesen, wenn man das Buch auf den Kopf stellt. Solche Ideen finde ich klasse :)

Aber jetzt mal zum Inhalt: Ich hab natürlich schon viel über die Geschichte
und die vielen Vergleiche zu Harry Potter gehört und ich muss sagen,
da haben die beiden Autorinnen schon viel abgekupfert.
Wirklich überzeugen konnten sie mich damit aber nicht.

Callum Hunt, der widerborstige Held dieser Geschichte, wird in das Magisterium gebracht, um dort seine magischen Fähigkeiten kontrollieren zu lernen. Sein Vater Alistair möchte das um jeden Preis verhindern. Selbst ein Magier hat er den großen Krieg vor 12 Jahren miterlebt, in dem Callums Mutter gestorben ist - und seither hält er jegliche Zauberei und vor allem das Magisterium als böse und schlecht.
Mit diesem Wissen ausgestattet, das allerdings sehr dürftig ist, hat Callum natürlich keinen guten Start. Obwohl er versucht, beim Eingangstest durchzufallen wird er natürlich aufgenommen; wobei ich hier anmerken muss dass dieser Test ein Witz und sehr einfallslos war.
Das Magisterium selbst liegt an einem verborgenen Ort, es ist ein unterirdisches Labyrinth, das einiges Potenzial versprochen hat. Aber auch hier fand ich die Beschreibungen, auch wenn sich viele originelle Ideen eingeschlichen haben, eher ungemütlich und nüchtern - mir hat da einfach die Atmosphäre gefehlt.

Callum Hunt macht wie auch die anderen Charaktere eine große Entwicklung durch, denn natürlich wird er neugierig auf die Magie und sieht darin eine Möglichkeit, sich gegen die ständige Ausgrenzung und Hänselei anderer zu wehren. Er hat keine Freunde, ist aber nicht auf den Mund gefallen und gerät dadurch immer wieder in Schwierigkeiten.
Von den anderen Figuren bin ich mit wenigen warm geworden, nur Aaron und Celia waren mir von Anfang an sympathisch und es sind sämtliche Stereotypen vertreten. ABER: einige machen eine sehr positive Veränderung durch.

Zu Beginn war ich etwas verwirrt, denn die Infos kamen mir zu zusammenhanglos vor, aber da ich im Grunde wusste, um was es geht, kam ich sehr schnell zurecht. Der Schreibstil ist für das Alter angemessen, war mir aber teilweise zu überspitzt dramatisch und an anderen Stellen zu fad.
Die Idee der Elementemagie ist natürlich nicht neu, hat aber interessante Ansätze, da bin ich gespannt, wie das die beiden Autorinnen weiter vertiefen..
Gar nicht gefallen haben mir die unnötigen "Machtkämpfe" zwischen den Lehrern, die ja eigentlich zusammenhalten müssen, da es einen gemeinsamen Feind zu bekämpfen gibt. Der ganze Aufbau des Schule an sich hat mich leider nicht sehr begeistern können.

Die Spannung wird hauptsächlich durch Callums Geheimnis gehalten. Sein wahres Ich, dass er selbst nicht kennt, war dann am Ende eine große Überraschung und das einzige, dass mich zum weiterlesen getrieben hat. Erst im letzten Drittel konnte ich etwas besser in die Geschichte eintauchen und mich mit einigen Figuren besser arrangieren. Trotzdem denke ich, dass ich Band 2 noch eine Chance geben werde um zu sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Fazit

Mich konnte das Buch leider nicht so begeistern. Die Ideen sind sehr an Harry Potter angelehnt, obwohl es auch eigene, originelle Momente gab; insgesamt war mir die Atmosphäre aber zu lieblos. Vor allem Callums Figur verspricht noch interessante Möglichkeiten, deshalb werde ich Band 2 noch eine Chance geben.

© Aleshanee
Weltenwanderer

Magisterium

1 - Der Weg ins Labyrinth
2 - Der kupferne Handschuh (ET 8.10.2015)