Rezension

Zu rührsehlig und mit einer Freundschaft, die ich nicht nachvollziehen konnte

Erzähl mir was Schönes - Lioba Werrelmann

Erzähl mir was Schönes
von Lioba Werrelmann

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ich dachte mir, ich versuche mit diesem Roman mal etwas, das ich sonst nicht unbedingt lese. Aber zumindest was "Erzähl mir was Schönes" angeht, hat sich gezeigt, weshalb ich solche schicksalsschweren Romane eher nicht zur Hand nehme.

Die Freundschaft zwischen den beiden an sich, ist durchaus realistisch geschildert. Allerdings zeigt sich meiner Meinung nach und nach, das sie auch ganz schön toxisch aufgeladen ist. Vor allem nachdem Isabelle gestorben ist, kommt eine Wahrheit ans Licht, die dafür sorgt, das man sich fragt, weshalb Julia und sie eigentlich Freundinnen waren. Mir persönlich ist Isabelle ziemlich unsympathisch und ich finde auch, das nicht so recht verständlich ist, weshalb die Freundschaft nach wie vor anhält. Es wirkt auf mich eher so, als ob die beiden Figuren sich aneinander klammern. Zu Mal Isabelle ganz schön manipulativ ist.

Durch die Krebsdiagnose auf der einen Seite, aber auch die gemeinsame Geschichte, die man über ein paar Rückblenden erfährt, wird ziemlich viel Drama aufgebaut. Das wirkte für mich eher wie bei einem etwas kitschigen Liebesfilm und hat mich persönlich zugegebener Maßen wenig berührt. Ich denke mir was das alles zu viel des Guten. Vor allem das Geheimnis das dann enthüllt wird, das macht es fast schon unerträglich süßlich auf eine gewisse Art und Weise.

Alles in allem ein Roman der einfach zu dick aufträgt und gleichzeitig sehr offensichtlich auf die Tränendrüse seiner Leser*innen drückt.

Nicht mein Ding.