Rezension

Zu seicht und zu klischeebehaftet

Bernsteinzauber und Liebesglück
von Lilli Wiemers

Bewertet mit 2 Sternen

Der Cover des Romans Bernsteinzauber und Liebesglück  ist schlicht, mit einer weißen Bank im Shabby-Chic und darauf liegt ein Bernsteinherz, die Farben sind sanft und zart. Im Hintergrund leicht verschwommen ein Leuchtturm.

Der Prolog macht den Leser sofort neugierig, drei Freundinnen, Susanne, Christiane und Margarete in den 1950iger Jahren, die am Strand ein Stück Bernstein finden, es in Herzform schleifen lassen, damit jede ein Drittel dieses Herzamuletts erhält mit dem Versprechen, ihren Teil nur der einzig wahren Liebe zu schenken.

Der erste Teil der Erzählung führt Hanna, die Enkeltochter Susannes nach Rügen, um dort die Jugendliebe ihrer Großmutter aufzuspüren… der zweite Teil der Erzählung führt Celina, die Enkelin von Christiane nach Meißen, den dort hat jemand einen Teil des Herzens zu Unrecht und Celina möchte, dass das Drittel in die richtigen Hände gelangt….der dritte Teil führt Emily, die Gesellschafterin von Margarete nach St. Peter Ording, dort wohnt die große Jungendliebe von Margarete…

Lilli Wiemers schreibt flüssig und eingängig, doch sind mir die Charaktere der handelnden Personen um Hanna, Celina und Emily zwar sympathisch, doch zu einfach gestrickt, sie sehen alle mehr oder weniger gut aus, treffen recht schnell auf einen Traum-Mann, sie verlieben sich mehr oder weniger auf den ersten Blick, haben tollen Sex miteinander, ein paar kleine Missverständnisse würzen ein wenig  und schupps, ist die große Liebe da. Das ist mir persönlich zu oberflächlich.

Der Prolog verspricht einen wunderschönen Roman, was die einzelnen Erzählungen aus meiner Sicht nicht halten können, auf mich wirken die Geschichten zu konstruiert, zu vorhersehbar, es gibt hier viel mehr Potential, was nicht ausgeschöpft wurde und das ist schade.

Die erste Geschichte habe ich noch mit Spannung gelesen, die zweite Geschichte ähnelte der ersten Geschichte sehr stark und konnte mich nicht überzeugen, die dritte Geschichte nahm mich etwas mehr ein, da sie gegenüber den ersten beiden Erzählungen ein wenig mehr Freiraum hatte und wiederum ein wenig spannender war. Insgesamt entwickelte sich alles viel zu schnell und wirkte dadurch auf mich unglaubwürdig und es werden zu viele Klischees bedient.

Es mehr Anspruchsdenken und weniger das Bedienen von Klischees  hätte dem Roman gutgetan.