Rezension

Zu technisch und kompliziert

Der Planet der verbotenen Erinnerungen - Sebastian Pirling

Der Planet der verbotenen Erinnerungen
von Sebastian Pirling

Bewertet mit 3 Sternen

In der Zukunft: Nach dem Tod seines Mentors Taliesin Val Akumai reist der junge Psychophysiker Benjamin G. Sacharow zu dem Planeten Makoto. Dort hofft er, auf einer Teeplantage auf eine Gruppe zu treffen, die geheime und verbotene Rituale zum Zweck der Erinnerung praktizieren... .
Sebastian Pirling hat hier einen sehr sciencefictionlastigen Zukunftsroman geschrieben, indem die Menschheit scheinbar das ganze Universum erschlossen hat und auf verschiedenen Planeten beheimatet ist. Für mich klang der Klappentext sehr spannend, aber als ich anfing zu lesen, konnte mich das Buch nicht so gut unterhalten wie erhofft.
Schon mit dem Protagonisten Benjamin wurde ich einfach nicht warm. Irgendwie war mir seine ganze Tätigkeit suspekt und ich konnte ihn auch als Menschen nicht richtig einschätzen. Während seiner Reise über den Planeten Makoto werden zwar seine wahren Absichten deutlich, aber dennoch blieb er als Figur irgendwie unnahbar. Auch fand ich es ein bisschen schade, dass man Talisin auch nur über dessen Erinnerungsfragmente kennenlernt.
Sebastian Pirling hat aus meiner Sicht hier eine tolle Idee zu einer besonderen Geschichte gehabt, aber diese leider viel zu technisch umgesetzt. Für mich war die Handlung daher manchmal zu verworren und durcheinander. Oft habe ich sogar den Überblick verloren und weiß bis jetzt auch noch nicht, was mir die Geschichte eigentlich sagen will. 
Mir persönlich hat im Buch auch der Bezug zum christlichen Glauben gefehlt. Es wird zwar immer wieder erwähnt, dass jede Religion verboten worden ist, aber sonst kommen Aspekte des Glaubens nicht so richtig durch.
Was mir allerdings gefallen hat, ist die besondere Sicht auf Erinnerungen, die hier vermittelt wird. Es wird deutlich, dass Erinnerungen nicht einfach nur technisch gespeichert werden, sondern gerade durch mündliche Übertragung weitergetragen und vermittelt werden können.
Insgesamt hat mich ,,Der Planet der verbotenen Erinnerungen" leider nicht ganz überzeugen können und lässt mich etwas verwirrt und ratlos zurück. Daher empfehle ich das Buch hier nur bedingt weiter.