Rezension

Zu viel des "Guten"!

Ein plötzlicher Todesfall - Joanne K. Rowling

Ein plötzlicher Todesfall
von J. K. Rowling

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung:

England. Zwischen dem kleinen, beschaulichen Örtchen Pagford und der Nahe gelegenen Stadt Yarvil herrscht sozusagen Krieg. Die Pagforder hassen die Stadt und schimpfen darüber, was das Zeug hält. Aber auch die meisten Einwohner Pagfords selbst können einander nicht leiden.
Es ist zum Beispiel so, dass "Probleme" zwischen verschiedenen Gemeindemitgliedern, durch den plötzlich verstorbenen und anscheinend bei den meisten beliebten und Barry Fairbrother, ans Tageslicht kommen. Aber nicht nur das, auch in den Familien selbst, zwischen Schülern und Schülern, zwischen Lehrern und Schülern und zwischen Eltern und Kindern fallen kaum gute, schöne Worte.
Ganz im Gegenteil, es werden ständig Ausdrücke benutzt, dass einem das Gruseln kommt...

Und das ist auch schon mein erster, großer Kritikpunkt: diese permanenten Schimpfereien sind mir teilweise schon so auf die Nerven gegangen, dass ich die Augen verdrehen wollte. Obszönitäten ohne Ende, aber ebenso Erotisches geben sich hier die Hand.
Man könnte fast meinen, dass die Autorin all dem "Erwachsenenzeugs", das sie in den Harry Potter - Büchern nicht unterbringen konnte/durfte, nun hier extrem konzentriert einen Platz gegeben hat. Auf mich hat das Ganze den Eindruck gemacht, als würde jedes dritte Wort Schlampe oder Scheiße lauten. Und das war mir persönlich einfach zu viel des "Guten"...

Und was ist noch erwähnenswert? Namen über Namen. Schon am Anfang bin ich von allerlei, teils recht exotischen, Namen regelrecht erschlagen worden, die es sich zu merken galt. Sie wurden zwar doch immer wieder wiederholt, damit man sie sich merken konnte, was ich auch getan habe, aber beim schnellen Lesen nicht durcheinander zu kommen, ist mir leider trotzdem nicht immer gelungen, was meine Lesefreunde zusätzlich etwas geschmälert hat.

Die Geschichte selbst hat mich auch nicht besonders fesseln können, weil mich diese "Kriegszustände", irgendwann und irgendwie, schon angeödet haben.

Ein in meinen Augen äußerst negatives Buch mit viel zu vielen Namen und unterschwellige Gehässigkeit. Auch vor Obszönem und Schimpfwörtern ist man nicht gefeit. (Das Buch ist definitiv NUR für Erwachsene geeignet!) Lediglich das tragische Ende war lesenswerter und konnte das Ruder wieder ein bisschen herumreißen, weshalb bei meiner Bewertung doch noch 3 Sterne heraus gesprungen sind.