Rezension

Zu viel Drama

Still Broken - April Dawson

Still Broken
von April Dawson

Bewertet mit 1.5 Sternen

Puh, wo soll ich nur anfangen... Also das Cover des Buches ist wirklich wunderschön und den Schreibstil mochte ich auch ganz gerne. Wobei ich die Dialoge teilweise nicht authentisch fand.

Ansonsten wurden hier einige Klischees aufgegriffen, was mich aber im Grunde nicht stört. Nettes, emotional verletztes Mädchen trifft Badboy mit dunkler Vergangenheit und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Beim Badboy stellt sich heraus, dass er eigentlich nur eine harte Schale, aber einen weichen Kern hat. Soweit so gut.
Leider wurde hier an Drama einfach nicht gespart, wodurch das Buch für mich immer unauthentischer und teils sogar unlogisch wurde. Ich habe irgendwann nur noch bei jeder neuen "Katastrophe" mit den Augen gerollt. Ich hatte einfach den Eindruck, die Autorin wollte hier ganz viele Aspekte und Ideen in ihrem Buch umsetzen, wodurch einiges aber nicht richtig ausgearbeitet wurde. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen. Das Ende hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt und ich war wirklich froh, als ich das Buch beendet hatte.

Norah selbst fand ich als Protagonistin nicht unsympathisch. Sie ist schlagfertig, hilfsbereit und bodenständig. Allerdings hat es mich extrem gestört, dass sie als so naiv und teilweise "dumm" dargestellt wurde. Sie studiert Journalismus und beweist auch immer wieder, dass sie eine intelligente, junge Frau ist. Wenn es allerdings um ihre Umfeld und um Max geht, ist sie komplett blind und erkennt einfach die Zusammenhänge nicht, die dem Leser aber schon sehr schnell klar sind. Das passte für mich einfach nicht zusammen.
Richtig gestört hat mich auch Norahs Oberflächlichkeit und ihre Reaktion auf die Krankheit einer Freundin. Diese leidet offensichtlich an einer Depression und Norah übergeht das einfach, da ihre Freundin äußerlich unverletzt aussieht. Ähm ja, da fehlen mir echt die Worte...

Bei Max hingegen mochte ich seinen Humor und seinen Beschützerdrang. Ich fand es auch gut, dass er schnell Gefühle gezeigt hat und dann teilweise wirklich süß war. Dennoch konnte ich das Prickeln zwischen den beiden Protagonisten einfach nicht spüren. Bei mir kamen die Emotionen einfach nicht richtig an, was für mich aber einer der Hauptaspekte an einer New Adult Geschichte sein sollte. Das ist auch neben der für mich nicht überzeugenden Handlung mein größtes Problem mit der Geschichte. Ich konnte mich einfach nicht in die Charaktere hineinversetzen und ihre Handlungen und Gefühle nicht nachvollziehen.

Positiv erwähnen möchte ich aber noch, wie die Nebenfiguren in die Handlung eingebaut wurden. Ich mag es, wenn in Collegegeschichten, der Freundeskreis eine Rolle spielt und in die Handlung integriert wird. Genau dies war hier auch der Fall und man hat vor allem Norahs Freunde gut kennen gelernt.

Fazit: Leider verbirgt sich hinter dem wunderschönen Cover von "Still Broken" eine Geschichte, die mich emotional nicht berühren konnte. Die Handlung beinhaltet viel zu viel Drama und driftet irgendwann sogar ins Lächerliche ab, so dass ich sie einfach nicht mehr ernst nehmen konnte. Schade.