Rezension

Zu viel Drama, aber dennoch guter Abschluss

All in - Zwei Versprechen - Emma Scott

All in - Zwei Versprechen
von Emma Scott

‚All In - Zwei Versprechen‘ ist der Abschlussband der ‚Full-Tilt-Dilogie‘ von Autorin Emma Scott. In dem Nachfolger von ‚All In - Tausend Augenblicke‘ geht es um Kacey, die nach einem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen droht. Doch alles ändert sich, als ausgerechnet der unnahbare Theo ihr zeigt, dass sie nicht aufgeben soll. Da ich den ersten Teil der Dilogie sehr gut fand, war es für mich selbstverständlich, dass ich den zweiten Teil lesen werde. 

Im Gegensatz zum ersten Band spielt die Handlung dieses Mal nicht nur in Las Vegas, sondern auch in New Orleans. Kacey ist leider in ihre alten Verhaltensmuster zurückgefallen, was ich dennoch nachvollziehen konnte. Trotzdem hat es mich traurig gemacht, sie dabei zu begleiten, wie sie sich selbst Stück für Stück zugrunde richtet, da sie sonst sehr lebhaft und aufgeweckt ist. Das Singen ist aber immer noch Kaceys große Leidenschaft und war noch nie so wichtig für sie, wie in diesem Lebensabschnitt. Durch das Schreiben von Songtexten hat Kacey eine Möglichkeit gefunden, das Geschehene zu verarbeiten und ihre Emotionen auszudrücken. Das hat sie sogar dermaßen überzeugend gemacht, dass sie mich beim Lesen sehr berührt hat.  

Theo geht es zwar auch nicht besser, aber er lässt sich seinen Schmerz nicht ansehen, was typisch für ihn ist. Er denkt zuerst immer an die Anderen und nur selten an sich selbst. Der Tätowierer lässt seinen Vater immer noch auf sich herumhacken, was der Beweis für Theos unglaubliche Geduld ist. Da, wo bei mir schon längst der Kragen geplatzt wäre, bleibt Theo ruhig und gelassen, obwohl er berechtigte Gründe hätte, sich aufzuregen. Da Theo in diesem Teil der Dilogie eine Hauptfigur ist, lernt man ihn besser kennen. Im Auftaktband hat er auf mich einen düsteren Eindruck gemacht. Jetzt hat er mir ganz andere Seiten gezeigt, die mich angenehm überrascht haben. 

Die erste Hälfte des Buches ist sehr emotionsgeladen und gefühlvoll. Die Autorin gelingt es vor allem, traurige Gefühle sehr gut herüberzubringen. Der Schreibstil lässt die Leserschaft mitfühlen und die emotionalen Hochs und Tiefs der Figuren durchleben. Leider übertreibt Emma Scott es irgendwann mit dem Drama, weshalb das Ende sehr übertrieben wirkte. Dies fand ich schade, da der Anfang wirklich gut war. Aus meiner Sicht ist den Figuren genug Schlimmes widerfahren, weshalb ein etwas anderer Ausgang der Geschichte besser gepasst hätte.

Fazit

Da mich der Schluss nicht 100%ig überzeugen konnte, hat mir der Vorgänger von ‚All In - Zwei Versprechen‘ etwas besser gefallen. Die Figuren waren aber wieder on Top und werden mir noch lange in Erinnerung bleiben. Ich bin gespannt, welche Geschichten uns von Emma Scott noch erwarten.