Rezension

Zu viel Drama schadet der Glaubwürdigkeit

Hope Forever
von Colleen Hoover

"Hope Forever" handelt von der 17-jährigen Sky, die auf Grund von abwesenden Medien zuhause unbeschwert bei ihrer Adoptivmutter Kaen aufwächst. Das einzige Manko ist, dass sie in ihren Beziehungen zu Jungs nichts fühlen kann. Dies ändert sich schlagartig, als sie Dean Holder kennen lernt. Er fasziniert sie und stößt sie gleichzeitig ab, aber Sky ist gewillt dieses Risiko einzugehen, denn sie fühlt mit Holder etwas. Doch die Beziehung zu ihm öffnet ein ganz neue Welt für Sky und Geheimnisse der Vergangenheit drängen an die Oberfläche, die die Unbeschwertheit ihres bisherigen Lebens zerstören...

Als Fan von Hoovers erster Reihe, war ich bei diesem neuen Werk natürlich sofort dabei. Bereits in "Weil ich Layken liebe" und "Weil ich Will liebe" war ich von Hoovers Schreibstil und ihrer Art mit Worten umzugehen, sehr angetan. Dieser Eindruck hat sich nun in "Hope Forever" vollkommen bestätigt.

Der Einstieg gelang mir recht schleppend, da ich zunächst etwas von Skys Art irrtiert war. Eine 17-jährige "Schlampe", die nur Jungs küsst, um sich einem Taubheitsgefühl hingeben zu können, wollte ich nicht als Protagonistin haben. Dieser Eindruck verflüchtigt sich aber schnell und ab da beginnt der Teil der Geschichte, der überzeugt. Zum einen durch seine Schnelligkeit und zum anderen durch seine Langsamkeit an den richtigen Stellen. Dean Holder ist ein interessanter männlicher Protagonist, der auch das Herz der Leser schneller schlagen lässt. Die Liebesgeschichte der beiden ist nicht gewöhnlich und in ihrer Art durch Hoover Schreibstil und Wortwahl perfekt eingefangen. Diese Geschichte geht einfach ans Herz!

Doch dann irgendwann beginnt das große Drama. Solche Bücher brauchen Drama, dessen bin ich mir bewusst, sonst könnten die Leser ja keinem Happy End entgegenfiebern. Diese Geschichte hatte aber so viel Drama, dass es irgendwann unglaubwürdig und sehr gekünstelt wirkte. Dieser Aspekt war wirklich sehr schade und hat mich irgendwann dann mal die Augen rollen lassen. Natürlich änderte die Storyline nichts daran, dass die schwierigen Szenen dennoch eindringlich und bedrückend erzählt wurden, so dass man als Leser wunderbar in Sky hineindenken konnte. Letztlich wird man ja auch mit einem Happy End beglückt und das ist Hoover wieder gut gelungen.

Fazit: Sky als Protaginistin ist angenehmer als Layken, auch Holder kann Will um Nuancen ausstechen. Ihre Liebesgeschichte ist wunderschön sprachlich und erzähltechnisch verpackt. Das große Manko ist nur, dass Hoover sich im letzten Drittel mit ihrer Wahl des Plotverlaufs etwas übernommen hat. Denn es wurde auf zu wenig Seiten zu viel Drama gepackt. Das hätte die Geschichte nicht gebraucht, um überzeugen zu können. Im Gegenteil sie schadet ihr sogar bis zu einem gewissen Grad. Dennoch ist "Hope Forever" eine lesenswerte Jugendunterhaltung, die ich weiterempfehle!