Rezension

Zu viel Gerede

Die Party - Jonas Winner

Die Party
von Jonas Winner

Bewertet mit 2.5 Sternen

Brandon lädt nach über 30 Jahren seine Freunde erneut zu einer Halloweenparty ein. Dies soll wohl eine Art Revival zu der damaligen Party sein. Doch was genau ist damals passiert? Und warum lädt Brandon genau diese 10 Personen nach all dieser Zeit ein?

Das Cover hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Ich mag es wenn Cover etwas erhaben sind und dieses ist dann auch noch sehr schlicht gehalten und trotzdem aussagekräftig.
Die Idee zu diesem Buch war sehr interessant und hat mir auf jeden Fall gefallen, sonst hätte ich es sicherlich nicht gelesen. Obwohl die Aufbau am Anfang recht ähnlich wie bei Murder Park war, aber die Auflösung war natürlich ganz anders. ;)
Allerdings war alles schon etwas ein bisschen verworren, was auch daran lag, dass die Personen viel und durcheinander redeten und so habe ich zunächst nicht ganz durchgeblickt.
Das hat sich auf jeden Fall später noch gelegt und ich kam immer mehr und besser in die Geschichte rein.
Nur der Draht zu den Charakteren fehlte mir fast durchgängig. Ich kann verstehen, dass Jonas Winner das bestimmt extra gemacht hat, damit man nicht zu schnell die Auflösung erkennt, aber dadurch kratzte man nur an der Oberfläche und die Charakter hatten keine richtige Tiefe.
Dabei hätte ich mir gerade von einigen Personen mehr erhofft, denn er schien mir so eine Art kleiner Hauptcharakter zu sein. Obwohl natürlich alle irgendwie im Mittelpunkt standen.
Was mich aber sehr gestört hat, war wie oben schon erwähnt, dass die Charaktere einfach extrem viel durcheinander geredet haben und so handelt der erste Teil des Buches von vielen Diskussionen und Schuldzuweisungen bzw. Verdächtigungen, die sich leider oft im Kreis zu drehen scheinen. Natürlich machen sich die 10 Gedanken darum, wer von ihnen ein Mörder sein könnte und man überlegt woran man ihn erkennen könnte, aber ich hatte öfters ein Déjà-vu Gefühl.
Und so hatte ich beim zweiten Teil große Hoffnung, dass dieser besser werden muss. Und er fing auch schon direkt vielversprechender an, denn auf einmal ist da eine Wendung in der Geschichte, mit der ich so nicht gerechnet hatte.
Klar, versuchen auch in diesem Abschnitt sich die Überlebenden gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben und dadurch hat man wirklich keine Ahnung wer der Mörder sein könnte, aber der Hintergrund kommt mehr und mehr zu Tage. Auch mit interessanten Rückblicken auf die damalige Party. So konnte mich der zweite Teil auf jeden Fall mehr fesseln als der erste und ich wurde wirklich neugierig auf die Auflösung am Ende.
Das Ende selber fand ich dann etwas seltsam und ich konnte die Handlungen der Figuren nicht so richtig nachvollziehen. Ich gebe ja zu, ich weiß nicht was ich mir erhofft hatte, aber das war es dann leider nicht.

Mein Fazit: Die Idee ist auf jeden Fall super und der zweite Teil des Buches war spannend und interessant, aber bis dahin gab es mir ein bisschen zu viel Verdächtigungen seitens der Charaktere, denn diese stellt man ja als Leser schon genug an. Auch fand ich es nicht so gut, dass nur an der Oberfläche der Personen gekratzt wird. Das Vorgängerbuch Murder Park fand ich auf jeden Fall besser.