Rezension

Zu viel Spice und bedeutend zu wenig Inhalt

The Fake Mate – Die Liebe ist eine Bestie für sich -

The Fake Mate – Die Liebe ist eine Bestie für sich
von Lana Ferguson

Cover

Dieses Cover bewegt sich für mich im Mittelfeld. Ich mag die Illustration der Protagonisten, auch wenn ich den Eindruck habe, dass Noah nicht ganz zu dem Bild passt, welches ich ihm Kopf hatte. Persönlich bin ich der Meinung, dass man aus dem Cover insgesamt mehr hätte herausholen können. 

Meine Meinung

Um dieses Buch bin ich einige Zeit herumgeschlichen, bevor ich es tatsächlich gekauft habe. Eigentlich klingt die Geschichte nämlich superspannend und letztlich hat mich die Empfehlung einer Freundin zum Kauf überredet. Tja, was soll ich sagen? Offensichtlich unterscheiden sich Geschmäcker, denn ich musste ziemlich schnell feststellen, diese Geschichte und ich sind nicht füreinander gemacht. 
Fangen wir doch zur Abwechslung mal mit dem Schlechten an. In meinen Augen ist das größte Manko von „The Fake Mate“ die einfache Tatsache, dass die körperliche Anziehung bzw. der Spice allem anderem die Luft zum Atmen nimmt. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Mackenzie und Noah füreinander bestimmt sind, außer im Bett. Dinge wie, dass er sie als seine Omega und nicht als seine Gefährtin betitelt, dass beide eigentlich nur den Job gemeinsam haben und, dass beide stark von ihren Eltern bzw. Großeltern zu einer Beziehung gedrängt werden, passen leider sehr gut zum Bild, welches ich von beiden habe. Es fehlt an Interesse füreinander, an gemeinsam verbrachter Zeit, die keinen Sex beinhaltet, und an gemeinsamen Plänen für die Zukunft. Zudem hatte ich häufig den Eindruck, dass beide nur den jeweils anderen Körper vermissen und nicht zwangsläufig die Person, die dazugehört. Ziemlich enttäuschend wenn ihr mich fragt. 
Noah scheint neben seinem Job als Arzt nicht zu existieren. Weder pflegt er irgendwelche Hobbies noch Freundschaften noch seinen Umgang mit anderen Lebewesen. Ich möchte ihn eigentlich mögen, aber sein Charakter ist so langweilig und einfach gehalten, dass es mir schwerfällt, neben seinem Umgang mit Mackenzie, viel Positives zu finden. Wobei ich auch sein Verhalten ihr gegenüber, dem entsprechend, was ich bereits geschrieben habe, immer sehr auf das körperliche bezogen finde. Auch der Kontrast zwischen Noah mit dem Hemmern (einem Medikament, welches seine Alpha-Seite ein wenig unterdrückt) und Noah ohne die Hemmer, war mir zu krass. Im Grunde genommen ist er genau zu dem Mann mutiert, den man immer ein wenig im Hinterkopf hat, wenn man an Alphas denkt: Besitzergreifend, ein wenig aggressiv und super beschützend. Womit ich eigentlich leben kann, doch bei Noah fand ich es irgendwie übertrieben und auch die Momente, wo diese Seite zum Vorschein kam, etwas unpassend. 
Mackenzie ist ebenfalls ziemlich langweilig. Ähnlich wie Noah ist sie mit ihrem Job verheiratet, hat von Arbeitskollegen mal abgesehen wenig Freunde und offensichtlich keinerlei Hobbies. Ich finde es ironisch, dass sie sich selbst immer wieder eingeredet hat, dass sie Noah nur aufgrund von Hormonen so gut fände, wenn es für mich leider genau diesen Eindruck macht. Sie hatte viel zu wenig Interesse an seinem Leben, an seinem Trauma eine Seite von sich verstecken zu müssen und überhaupt scheint sie viele ihrer Aktionen nicht richtig zu durchdenken. 
Schade fand ich ebenfalls, dass der Aspekt des Gestaltwandelns bzw. des Werwolf-Seins so wenig beleuchtet wurde. Beide verwandeln sich wenige Male, es gibt kaum Verbindung zwischen Mensch und Wolf, und auch das Worldbuilding die Gestaltwandler betreffend war schlicht schwach ausgearbeitet. 
Leider finde ich diese Geschichte von vorne bis hinten super enttäuschend. Ich glaube nicht, dass ich in Zukunft erneut ein Buch dieser Autorin lesen werde. 

Fazit

Trotz vielversprechendem Inhalt bin ich letztlich enttäuscht. Der Spice nimmt viel zu viel Raum ein, den Charakteren fehlt es an einer zwischenmenschlichen Verbindung und auch das Worldbuilding überzeugt nicht. 

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen.