Rezension

Zu viel von allem

Das Herz ihrer Tochter - Jodi Picoult

Das Herz ihrer Tochter
von Jodi Picoult

Bewertet mit 3 Sternen

Nach der Leseprobe und nach dem Klappentext zum Buch hatte ich etwas anderes erwartet.

Ich habe eine rührende Geschichte erwartet, die die Beziehung zwischen einer verzweifelten Mutter und ihrer schwer kranken Tochter beschreibt, die vor einer schweren Entscheidung stehen. So beginnt das Buch auch. Mit einem Rückblick.

June hat bereits vor einigen Jahren ihren Mann bei einem Unfall verloren. Sie verliebt sich aber wieder und lebt mit ihrem neuen Mann Kurt und ihrer Tochter Elisabeth glücklich zusammen und erwartet ein zweites Kind, als ein fremder Elisabeth und Kurt umbringt. Shay, der Mörder wird zum Tode verurteilt.
Elf Jahre später setzt die Geschichte wieder ein. Junes Tochter Claire, die mittlerweile elf Jahre alt ist, benötigt ein neues Herz.
Shay, dessen Hinrichtung in Kürze stattfinden soll, will ihr seines spenden. Doch dazu müsste die Todesart geändert werden.
Hier kommen Maggie, die Anwältin, die Shays Anliegen durchsetzen will, und Michael, sein Seelsorger, der ihn elf Jahre zuvor zum Tode verurteilt hat, ins Spiel.

Der Roman erzählt die Geschichte aus der Sicht von June, Shays Mithäftling Lucius, Maggie und Michael. Im Vordergrund stehen aber nicht June und Claire, sondern der Prozeß, Shays Verfassung und seine Intention.
Viele ernste Themen werden angeschnitten. So zum Beispiel die Akzeptanz der Todesstrafe und Religion. Die Autorin regt durch ihre Charaktere eine Diskussion zu diesen Themen an. Interessant, der Geschichte in diesem Rahmen aber nicht wirklich zuträglich, wie ich finde. Es hätte gerne auch ein bisschen weniger sein können.
Ganz unpassend fand ich die "Wunder", die Shay immer wieder bewerkstelligt haben soll. Für mich war das einfach zu viel. Ohne hätte mir das ganze viel besser gefallen und die Geschichte hätte ebenso funktioniert. Auch das war für mich einfach zu viel.

Insgesamt hat mich das Buch aber schon unterhalten. Auch wenn ich es alles andere als realistisch finde und auch berührt hat es mich nicht wirklich, gerade wegen dieser unnötigen phantastischen Elemente.