Rezension

Zu viel von allem

Die Birken wissen's noch - Lars Mytting

Die Birken wissen's noch
von Lars Mytting

Bewertet mit 3 Sternen

Nach dem Tod seines Großvaters versucht Edvard, die Geheimnisse seiner Familie aufzudecken. Seine Eltern sind in den 70ern auf rätselhafte Weise ums Leben gekommen, sein Großvater hatte einen Bruder, der schon seit 1944 tot sein sollte, aber deutlich später noch Lebenszeichen von sich gab. Und seine Mutter kam aus Frankreich, aber offensichtlich nicht als Touristin, wie Edvard immer geglaubt hat. 

Edvard, der nie den Bauernhof seines Großvaters verlassen hat, macht sich auf die Reise zu den Shetland Inseln und sogar nach Frankreich und erfährt nach und nach, die Zusammenhänge. 

Lars Mytting kann schreiben, das wissen wir. Er entwirft auch in diesem Buch interessante, originelle Figuren, die einiges durchmachen. Trotzdem war mir das Buch zu lang und das Rätsel zu vielschichtig. Er holt sehr weit aus. Zwischendrin sind sogar Nussbäume im Frankreich der 20er Jahre von Belang. Holz ist ein zentrales Element, war doch Einar, sein Großonkel, ein Ausnahmetalent was Holzarbeiten angeht. Das ist alles interessant und hübsch erzählt, aber man kommt nur häppchenweise voran in einer Geschichte, die auszuufern scheint. 

Mir war hier eigentlich alles ein wenig zu viel, das Geheimnis zu verzwickt, die Figuren zu gebeutelt vom Schicksal, zu sehr betonte Außenseiter, das Setting zu morbide und immer und immer wieder unfassbar sagenhafte Holzarbeiten. 
Ich kann nachvollziehen, was vielen gefällt, aber mein Buch war es nicht.